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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Auf die Frage, was das Thema der Ausstellung sei, antworteten die meisten Kin-<br />

der, dass es um selbst gebasteltes Spielzeug ginge, wobei jedoch nicht immer der<br />

Be<strong>zu</strong>g anderen Kulturen hergestellt wurde. Darüber hinaus nannten auch viele<br />

Kinder „das Basteln“ (G1) als Hauptthema der Ausstellung. Einige weitere<br />

Bemerkungen waren auch: „Spaß haben“ (I3 , G6) oder „Über Freude <strong>und</strong> über<br />

Basteln“ (G2).<br />

Für einen Teil der Kinder der Gruppenbesucher ging es in der Ausstellung auch um<br />

Kinder in der so genannten „Dritten Welt“ (G2) oder „Arme Leute“ (G5). Auch das<br />

Recyclingthema <strong>und</strong> „was man alles aus Müll machen kann“ (G6, G4, G3) stand<br />

für einige der Befragten im Mittelpunkt. Ein interessantes Ergebnis war darüber<br />

hinaus, dass einige Kinder der Gruppenbesucher Abteilungen aus dem<br />

Ethnologischen Museum als Thema der Ausstellung erwähnten, wie etwa „India-<br />

nische Sachen“(G2), „Das Gold“ (G1) <strong>und</strong> „Die Figuren am Anfang“(G1) <strong>und</strong> sich<br />

auch während des weiteren Interviews auf diese Exponate bezogen, obwohl expli-<br />

zit nach der Ausstellung „WeltSpielZeug“ gefragt wurde. Offensichtlich waren die<br />

Kinder auch sehr beeindruckt von Exponaten, die sie auf dem Weg in die Ausstel-<br />

lung gesehen hatten <strong>und</strong> die ihnen deshalb in Erinnerung geblieben sind.<br />

2.2.2.1 Analyse der Ergebnisse der zweiten Arbeitshypothese:<br />

Die aufgestellte Arbeitshypothese trifft so nicht <strong>zu</strong> <strong>und</strong> wird aufgr<strong>und</strong> nachfolgen-<br />

der Argumentation modifiziert.<br />

Obwohl es sehr schwierig ist aus den erhobenen Daten die konkreten Lerninhalte<br />

ab<strong>zu</strong>leiten, die die Kinder in der Ausstellung aufgenommen haben, lässt sich<br />

durchaus eine erste Aussage treffen. So scheinen von den meisten Kindern direkt<br />

nach dem Besuch der Ausstellung hauptsächlich die bereits genannten einfacheren<br />

Botschaften wahrgenommen <strong>zu</strong> werden. Dabei ist <strong>zu</strong> berücksichtigen, dass eine<br />

spätere Befragung, vielleicht auch nach einer Nachbereitung des Museumsbesu-<br />

ches, durchaus <strong>zu</strong> anderen Ergebnissen führen kann, da Lerneffekte durch weitere<br />

Faktoren nach dem eigentlichen Ausstellungsbesuch tiefgreifend beeinflusst wer-<br />

den, wie in der dargestellten Theorie nachvollziehbar erörtert wird. 201<br />

Einige Kinder scheinen jedoch vor allem durch die Filme in Verbindung mit den<br />

Ausstellungsobjekten auch komplexere kulturelle Zusammenhänge oder <strong>zu</strong>mindest<br />

Eindrücke in der Ausstellung erfasst <strong>zu</strong> haben. Dies war vor allem an der bewegten<br />

Installation des Laufbandes der Fall, wo die Kombination verschiedener Medien mit<br />

Objekten gelang <strong>und</strong> die Spielzeugexponate in einem didaktischen Kontext prä-<br />

201 Vgl. Treinen, 1996, S.119 ff. Nach Treinen erfolgen Lerneffekte vor allem dann, wenn das im<br />

Museum Gesehene mit „vertrauten Menschen aus demselben Geschmackskollektiv oder Sozialmilieu<br />

noch einmal oder mehrfach besprochen wird.“ (two-step-flow) In diesem Zusammenhang wird<br />

beispielsweise auch von den erwachsenen Begleitpersonen angenommen, dass Kinder migranter<br />

Herkunft <strong>und</strong> Kinder, die bereits Hintergr<strong>und</strong>wissen über die Kultur <strong>und</strong> das Leben in anderen<br />

Ländern haben, aufnahmebereiter sind für kulturelle Zusammenhänge als andere.<br />

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