14.03.2013 Aufrufe

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

gebnissen dabei weniger von Kennwerten, wie in der quantitativen Forschung,<br />

abhängig ist, sondern dass vielmehr auf argumentativer Basis operiert werden<br />

muss. 141 In diesem Zusammenhang stellte Mayring einen Katalog von allgemeinen<br />

Gütekriterien qualitativer Forschung auf: 142<br />

Das Verfahren der Untersuchung muss genau dokumentiert <strong>und</strong> für andere<br />

nachvollziehbar sein (Transparenz), so dass unterschiedliche Forscher bei<br />

der Untersuchung des selben Sacherhaltes mit denselben Methoden <strong>zu</strong> ver-<br />

gleichbaren Resultaten kommen können.<br />

Interpretationen müssen argumentativ begründet <strong>und</strong> in sich schlüssig<br />

sein.<br />

Bei qualitativen Verfahren sollten bestimmte systematische Verfahrens-<br />

regeln <strong>und</strong> Analyseschritte eingehalten werden.<br />

Der qualitative Forschungsprozess sollte dem Gegenstand angemessen sein<br />

<strong>und</strong> möglichst nahe an der Alltagswelt der beforschten Subjekte anknüpfen.<br />

Es sollte darauf geachtet werden, dass die Interviewsituation so aufgebaut<br />

ist, dass die Interviewäußerungen der Befragten möglichst authentisch <strong>und</strong><br />

ehrlich sind.<br />

Die aufgeführten Gütekriterien qualitativer Forschung sollen auch in dieser Arbeit<br />

Anwendung finden <strong>und</strong> so die in der vorliegenden Untersuchung nicht <strong>zu</strong> leistende<br />

Datenanalyse durch mehrere Forscher ausgleichen. Damit soll eine Annäherung an<br />

die aus der quantitativen Forschung bekannte Intersubjektivität geleistet werden.<br />

Erster Schritt <strong>zu</strong>r Operationalisierung der Arbeitshypothesen <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r Einhaltung<br />

der aufgestellten Gütekriterien ist es, die begründete Auswahl der Forschungs-<br />

methoden <strong>und</strong> Instrumente dar<strong>zu</strong>legen.<br />

1.1.3 Leitfadeninterview<br />

Für die vorliegende Arbeit wird als methodisches Untersuchungsinstrument das<br />

Leitfadeninterview gewählt, das sich besonders durch eine Teilstandardisierung<br />

<strong>und</strong> die offene Gestaltung der Fragen auszeichnet. Gegenüber einer standardi-<br />

sierten Befragung, in der der Interviewte auf bestimmte Antwortkategorien fest-<br />

gelegt ist, in die er quasi „gepresst“ 143 wird, gibt der Leitfaden zwar einen struktu-<br />

rierenden, thematischen Rahmen vor, es bleibt aber dennoch ein Freiraum, um<br />

dem bereits beschriebenen Prinzip der Offenheit bei einer Befragung Rechnung<br />

tragen <strong>zu</strong> können. So berücksichtigt das qualitative Interview auch die Ansichten<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen, die der Befragte artikuliert. Dadurch bleibt ein Spielraum, spon-<br />

tan aus der Interviewsituation heraus neue Fragen <strong>und</strong> Gesichtspunkte auf<strong>zu</strong>grei-<br />

141 Mayring, 1991, S.106.<br />

142 Aufzählung in Anlehnung an Mayring, 1991, S.109.<br />

143 Lamnek, 1989, S.40.<br />

88

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!