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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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samkeit der Besucher in <strong>Museen</strong> gegenüber Texterklärungen <strong>zu</strong> Objekten mit <strong>zu</strong>-<br />

nehmender Dauer des Aufenthalts stetig nachlässt. 111 Besonders Kinder richten<br />

ihre Aufmerksamkeit im Museum kaum auf Texttafeln 112 , ganz abgesehen davon,<br />

dass die Lesefähigkeit bei vielen sehr jungen Besuchern der Zielgruppe noch nicht<br />

voll entwickelt ist. Für die älteren Besucher der Ausstellung wären trotz allem<br />

einige <strong>zu</strong>sätzliche schriftliche Informationen durchaus sinnvoll.<br />

Raum 2 Großer Ausstellungsraum: Spielen als Welterfahrung<br />

2) Weltteppich<br />

Gegenüber der bewegten Installation des Förderbandes mit den Themenschränken<br />

blickt der Besucher auf einen drei mal drei Meter großen Wandteppich, der von der<br />

Künstlerin Beate Gorges des Konzeptionsteams geschaffen wurde. Das Kunstwerk<br />

besteht aus ähnlichen Materialien wie die von den Kindern in den Projektländern<br />

hergestellten Spielzeuge. So wurden verschiedene Wegwerfartikel wie<br />

Joghurtbecher, Korken, Plastiktüten, Stoffreste, Metalldosen, Drahtstücke <strong>und</strong><br />

alten Fahrradreifen verwendet. Im Zentrum der Fläche befindet sich ein Abbild der<br />

Weltkarte aus rot angemaltem Pappmaché.<br />

Dem Besucher soll mittels des Wandkunstwerkes noch einmal vor Augen geführt<br />

werden, aus welchen Materialien Kinder anderer Kulturen Spielzeuge herstellen.<br />

„Das Zusammenspiel ungewöhnlicher Materialkombinationen <strong>und</strong> ihre zweck-<br />

fremde Verarbeitung wecken Interesse, die verwendeten Stoffe <strong>zu</strong> identifizie-<br />

ren.“ 113 Hierbei werden weitere Themen angerissen: Einerseits wird dem Besucher<br />

die eigene Verschwendung von Stoffen, die in unserem Kulturkreis als Müll gelten,<br />

vor Augen geführt, andererseits wird auf den Recyclingaspekt verwiesen. Kinder,<br />

die den Weltteppich im Rahmen einer Führung betrachten, erkennen häufig Verpa-<br />

ckungsgegenstände aus ihrem täglichen Leben wieder, wie etwa „Fruchtzwerge-<br />

Joghurt“ oder „Capri Sonne“. Im Kontext einer Führung dient das Wandkunstwerk<br />

als eine gute Ergän<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> der Förderbandinstallation, um nochmals genauer auf<br />

die verwendeten Materialien hin<strong>zu</strong>weisen. Gleichzeitig wird eine Brücke <strong>zu</strong> unse-<br />

rem Kulturkreis geschlagen, indem man Produkte <strong>und</strong> Materialien aus dem tägli-<br />

chen Lebensumfeld von Kindern in Deutschland in einem neuen Zusammenhang<br />

präsentiert. Während die Führung eine detaillierte Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit diesen<br />

Thematiken ermöglicht, kann der Wandteppich von Einzelbesuchern nicht sofort in<br />

einen Kontext eingeordnet werden <strong>und</strong> wird häufig sogar völlig übersehen oder<br />

nur am Rand wahrgenommen. 114 Obwohl „der Teppich haptisch erfahrbar“ 115 ist,<br />

111 Vgl. u.a. Falk/Dierking, 1992, S.56, S.70-74.<br />

112 Ebd. S.42 f.<br />

113 Anlage, Konzeptpapier, S.3.<br />

114 Vgl. Ergebnisdarstellung S.106 ff.<br />

115 Anlage, Konzeptpapier, S.3.<br />

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