MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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mit dem Leben von Kindern in anderen Ländern, wobei der zweite Film „Die große<br />
Schatzkiste – Tansania“ besonders auf das Thema Spielzeug eingeht. Der Kino-<br />
raum bietet den Besuchern die Gelegenheit, sich Einblicke in die Lebenssituation<br />
von Kindern anderer Länder <strong>zu</strong> verschaffen. Zu diesem Zweck wird ein Medium<br />
gewählt, das vor allem den jungen Besuchern bekannt ist <strong>und</strong> mit dem sie täglich<br />
umgehen. Alle drei Filmbeiträge vermitteln auf kindgerechte <strong>und</strong> interessante Art<br />
<strong>und</strong> Weise Wissen über das Leben in anderen Ländern <strong>und</strong> Kulturen. Der Kinoraum<br />
stellt damit eine sinnvolle Ergän<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> den Objekten <strong>und</strong> Installationen der Aus-<br />
stellung dar.<br />
Raum 6 Ballraum<br />
Neben einigen Sitzgelegenheiten findet der Besucher in diesem Raum zwei große,<br />
bunt gemusterte Stoffbälle von ca. 150 cm Durchmesser <strong>und</strong> eine Vielzahl kleine-<br />
rer Bälle vor, die auf dem Boden <strong>zu</strong>m freien Spielen bereit liegen. Es werden keine<br />
Spielideen vorgegeben. Von den Ausstellungsorganisatoren ist der Raum als eine<br />
Ergän<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong> der Ballvitrine konzipiert worden:<br />
„Bälle, als Objekte, haben wir eine Menge. Wir haben die Fußballbilder. Das<br />
hängt ja ganz eng <strong>zu</strong>sammen. Gut, man kann natürlich auch nur die Bälle <strong>und</strong><br />
die Bilder ausstellen, aber so war das für uns eigentlich auch eine sinnvolle<br />
Verbindung, dass man, wenn man schon überall Bälle zeigt... Bälle sind nun mal<br />
auf aller Welt das Spielzeug Nummer eins. Da braucht man nicht viel da<strong>zu</strong>, wie<br />
man in der Vitrine sehen kann. Man kann sich aus einer Plastiktüte <strong>und</strong> einem<br />
Stück Band einen Ball machen <strong>und</strong> dann spielt man miteinander. Das ist auch<br />
eine kommunikative Geschichte.“ 122<br />
Auch im Konzeptpapier wird angedeutet, dass Ballspiele „eine Gr<strong>und</strong>form des<br />
Spielens“ 123 darstellen, die in allen Ländern der Welt auf ähnliche Art gespielt<br />
werden <strong>und</strong> somit als ein verbindendes Element zwischen den Kulturen dient. Die<br />
genaue Funktion des Ballraums in diesem Zusammenhang ist jedoch nicht klar.<br />
Hauptsächlich scheint dieser Bereich als eine Art kreativer Freiraum von den Aus-<br />
stellungsorganisatoren geplant worden <strong>zu</strong> sein, in dem das rein aktive Spiel-<br />
vergnügen im Vordergr<strong>und</strong> steht.<br />
„Im Ballraum wird durch ein geringes Angebot von Dingen - da gibt es eben nur<br />
die Bälle - ein Spielangebot gemacht. Die Meinung, dass Kreativität umso mehr<br />
gefördert wird, je weniger man <strong>zu</strong>r Verfügung stellt, ist ja weit verbreitet im<br />
Moment. (…) Und Kinder lieben nun mal Freiräume, wo ihnen nicht alles vorgegeben<br />
wird, <strong>und</strong> warum soll man darauf nicht eingehen? Dadurch wird so ein<br />
Ausstellungsort auch attraktiver.“ 124<br />
Sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern, wird der Ballraum je nach<br />
Besucheraufkommen, einerseits als Ruheraum, andererseits als ein Raum <strong>zu</strong>m<br />
Toben <strong>und</strong> Spielen verstanden <strong>und</strong> auch so genutzt. Eine Vermittlung von Inhalten<br />
im Sinne des Titels der Ausstellung findet hier nicht statt.<br />
122 Experteninterview Andrea Ferchland.<br />
123 Konzeptpapier, S.4.<br />
124 Konzeptpapier, S.4.<br />
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