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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Bestimmte Bereiche der Ausstellung sind damit scheinbar auch ohne eine Führung<br />

besser für die Besucher <strong>zu</strong> erschließen als andere. Dennoch befürworteten einige<br />

Kinder gerade die Möglichkeit, sich ohne eine Betreuungsperson des Museums in<br />

der Ausstellung bewegen <strong>zu</strong> können. Ein Kind gab an, dass eine Führung vor allem<br />

dann interessant sei, wenn das entsprechende Museum wenig Angebote für Kinder<br />

bereitstelle.<br />

K1: Mir hätte am besten gefallen, wenn man sich das selber überlegt. Ich finde<br />

es schon so schön, wie es jetzt ist. Ja, <strong>und</strong> dann kann man auch seine Phantasie<br />

einsetzen.<br />

K2:Ganz wichtig ist eine Führung nicht immer. Wenn es <strong>zu</strong>m Beispiel ein<br />

Museum wäre, wo man überhaupt nichts machen kann, sondern nur angucken<br />

kann, dann würde mir das schon gefallen, wenn eine Führerin da wäre, aber<br />

wenn es jetzt so was wie hier wäre, dann finde ich es besser, wenn man das<br />

selbst entdecken kann <strong>und</strong> auch wenn überall alles beschriftet ist, dann kann<br />

man das auch lesen <strong>und</strong> dann braucht man kein Geld für eine extra Führerin<br />

ausgeben.(I6)<br />

2.2.3.1 Analyse der Ergebnisse der dritten <strong>und</strong> vierten Arbeitshypothese:<br />

Die aufgestellten Arbeitshypothesen können nicht eindeutig bestätigt werden, vor<br />

allem da sich auch schon im vorherigen Abschnitt zeigte, dass die Kinder der Fall-<br />

gruppe der Individualbesucher auch ohne eine Führung einige Botschaften in be-<br />

stimmten Bereichen der Ausstellung erfassten. Allerdings zeigte die Begehung <strong>und</strong><br />

Bewertung der Ausstellungskonzeption, dass in einigen Räumen eine Informa-<br />

tionsvermittlung im Sinne des Titels „WeltSpielZeug“ konzeptionell kaum oder gar<br />

nicht unterstützt wird, wie etwa im Schwarzlicht- oder im Ballraum. Nur in man-<br />

chen Bereichen, wie etwa dem Laufband oder der Brettspiele-Ecke, wurden spiele-<br />

rische Elemente mit kulturellem <strong>und</strong> ethnologischem Hintergr<strong>und</strong>wissen sinnvoll<br />

verknüpft. Dementsprechend ergab auch die Befragung der Kinder der Individual-<br />

besucher im Vergleich <strong>zu</strong> den Gruppenbesuchern, dass in verschiedenen Bereichen<br />

viele der Informationen nur durch eine persönliche Führung transportiert wurden.<br />

Daraus folgt, dass einige Botschaften an Individualbesucher allein durch die Aus-<br />

stellungskonzeption kaum vermittelt werden können. Die Führung ist damit für das<br />

Verständnis einiger Teile der Ausstellung von essentieller Bedeutung.<br />

Während die Gruppenbesucher diese Auffassung teilten, glaubten viele der Indivi-<br />

dualbesucher, sowohl Kinder als auch Erwachsene, sich die Ausstellung auch ohne<br />

eine Führung gut erschließen <strong>zu</strong> können. Möglicherweise ist dies darauf <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>-<br />

führen, dass den Individualbesuchern gar nicht bewusst wurde, dass ihnen in eini-<br />

gen Teilen der Ausstellung Informationen entgingen. Diesbezüglich ist sicherlich<br />

auch ausschlaggebend, unter welcher Prämisse <strong>und</strong> mit welchem Ziel die Ausstel-<br />

lung besucht wurde. Es bleibt daher fest<strong>zu</strong>halten, dass viele der erwachsenen In-<br />

dividualbesucher nicht das Gefühl hatten, dass ihnen ohne die Führung inhaltliche<br />

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