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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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— 376 —<br />

c) Die Affinität als Voraussetzung eines Horizontes der Anschauung<br />

Kant verwendet die Kennzeichnung in nicht durchwegs für Verhältnisse<br />

zwischen logische Begriffe. Im Übergang von der abstrakten Bezogenheit<br />

einer Vorstellung auf einen Gegenstand im Begriff zum Verhältnis von<br />

Begriffen im Urteil wird zur weiteren Bestimmung der logischen Relation<br />

in der prädizierenden Aussage das Quantum des Urteils in eine<br />

intensionale und extensionale Beziehung gebracht, welche eben die oben<br />

getroffene Unterscheidung mittels in und unter gebraucht:<br />

»Da keine Vorstellung unmittelbar auf den Verstand geht, als bloß die<br />

Anschauung, so wird ein Begriff niemals auf einen Gegenstand<br />

unmittelbar, sondern auf irgend eine andere Vorstellung von demselben<br />

(sei es Anschauung oder selbst schon Begriff) bezogen. Das Urteil ist also<br />

die mittelbare Erkenntnis eines Gegenstandes, mithin die Vorstellung einer<br />

Vorstellung desselben. In jedem Urteil ist ein Begriff, der für viele gilt, und<br />

unter diesem Vielen auch gegebene Vorstellung begreift, welche letztere<br />

dann auf den Gegenstand unmittelbar bezogen wird. [...] Alle Urteile sind<br />

demnach Funktionen der Einheit unter unseren Vorstellung, da nämlich<br />

statt einer unmittelbaren Vorstellung eine höhere, die diese und mehrere<br />

unter sich begreift, zur Erkenntnis des Gegenstandes gebraucht, und viel<br />

mögliche Erkenntnisse dadurch in einer zusammengezogen werden.« 179<br />

Die Unterscheidung des Enthaltenseins Freges in der Funktion für Begriffe<br />

(in einem Begriff) und in der Funktion für Begriff und seinem Gegenstand<br />

(unter einem Begriff enthalten) ist hier also unter der Voraussetzung, daß<br />

die Schematen der Synthesis der Vorstellungen (seien sie nun rein oder<br />

sinnlich) den Gegenstand der Anschauung unter den Begriff bekommen,<br />

für die Verwendung der Kennzeichnung in durchaus angezeigt, obgleich<br />

Kant in transzendentaler Einfachheit die Prädikate nur als Merkmal des<br />

Begriffes im Urteil und nicht eigens als Begriff vorstellt, 180 wie es Frege tut.<br />

Im Nachweis der transzendentalen Ästhetik in § 2, daß der Raum kein<br />

Begriff, sondern Anschauungsform eines Gegenstandes sei, ist die<br />

Bedeutung der Kennzeichnung der Relation des Enthaltenseins mit in<br />

allerdings gegenläufig. In der vierten metaphysischen Erörterung des<br />

179 K.r.V., B 93/A 68 (Hervorhebung von mir)<br />

180 Selbstredend ist das weder Kants Auffassung in der reinen noch in der allgemeinen<br />

Logik selbst sondern ist nur im Zusammenhang mit der Erörterung der<br />

tranzendentalen Logik anläßlich der Schwierigkeiten eines Konzepts im Grundurteil<br />

erklärbar.

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