DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...
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Der Grund des einzelnen Gegenstandes selbst liege alsdenn, wenn er außer<br />
dem Begriff gesetzt wird, allerdings in einem Argument der gleichen<br />
Form.<br />
Das logische Kriterium der Nichtableitbarkeit als Anzeichen eines<br />
metaphysischen Grundes eines intelligibel vorauszusetzenden Substrates<br />
zu verstehen findet aber schon vor der Behandlung der Frage nach der<br />
Vollständigkeit der Prämissen darin seine materiale Grenze, als daß<br />
gegenüber der einfachen sinnlichen Empfindung das Ding überhaupt nur<br />
synthetisch als die Beharrlichkeit des Objekts der Erfahrung anhand des<br />
Wechsels der Erscheinungen im inneren Sinn ausgemacht werden kann.<br />
Dessen Erscheinung (die Beharrlichkeit als Erscheinung der<br />
Erscheinungen) kann wohl nicht mehr die einfache Ursache der sinnlichen<br />
Empfindung selbst sein (was eine kausale Ableitung erlauben würde), und<br />
vermag seine eigene Begründung als die einer dynamischen<br />
Substanzkategorie nur zwischen dem Schema von objektiver<br />
Erscheinungsreihe und subjektiver Vorstellungsreihe einerseits und in der<br />
rational-metaphysischen Erklärung des Prädikats zur Akzidenz, die<br />
zunächst gleich als Wirkung der selbst unerkannten Substanz angesehen<br />
wird (oder doch erst umwegig in der Dynamik der M. A. d. N. als<br />
undogmatischer Universalbegriff) andererseits zu finden. Die Kriterien des<br />
Ideals der reinen Vernunft (des Begriffs vom einzelnen Gegenstand) selbst<br />
bleiben hingegen trotz der Erweiterung des grammatikalischen Kriteriums<br />
des nicht weiter prädizierbaren Satzsubjekts (§ 12) auf den Satzgegenstand<br />
(was das erste Kriterium des logischen Prinzips der Allgemeinheit betrifft:<br />
Allgemeines allgemein ausgesagt) noch in den negierenden<br />
Formulierungen der Ableitungen aus empirischen oder selbst abgeleiteter<br />
Prädikate befangen, in welchen der eigentliche Anspruch der<br />
wesenslogischen Untersuchung, wie die wesentlichen Prädikate zur<br />
Rechtfertigung empirischer Prädikate dienen könnten, gar nicht selbst<br />
deutlich wird. — Das Prinzip des Enthaltenseins der Prädikate selbst wird<br />
allerdings im Gegensatz zur Erörterung des Begriff des Objekts selbst in<br />
§ 12 im Ideal der reinen Vernunft nicht aufgehoben; es bleibt das Problem,<br />
wie die intuitiven Prädikate (womöglich durch Anschauung oder<br />
Erfahrung gegeben) durch die wesentlichen Prädikate (ut consitutiva )<br />
selbst gerechtfertigt, ebenfalls zu wesentlichen Prädikate werden könnten<br />
(ut rationata ). Der später noch ausführlicher behandelte Vorschlag, dies<br />
geschehe mittels Konstruktion in reiner Anschauung, befördert nur den<br />
Verdacht, der schon von Eberhard ausgesprochen worden ist: daß nämlich