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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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— 326 —<br />

Verbindungsbegriff, der der in der qualitativen Einheit enthaltenen<br />

Mannigfaltigkeit der Merkmale die Wahrheit über die Regel der bloßen<br />

Widerspruchsfreiheit hinaus anhand der Regel der Rückführbarkeit der<br />

Folgen auf die Merkmale (und somit auf die Einheit des Begriffes)<br />

notwendig macht, da nunmehr sowohl die Merkmale wie deren Folgen als<br />

wahr behauptet werden sollen. Das heißt nichts anderes, daß die Ursache,<br />

oder das, was Kausalität hat, mit deren Wirkung empirisch in der<br />

Anschauung verbunden werden können muß. Damit ist zwar das<br />

Programm der dynamischen Kategorien im Kern ausgesprochen, jedoch ist<br />

damit die Unterscheidbarkeit von einem einzelnen Gegenstand und von<br />

einem System von Gegenständen nach wie vor noch nicht garantiert,<br />

sondern nur als Forderung exponiert worden.<br />

b) Die erste Fassung des Prinzips der durchgängigen Bestimmung:<br />

Allheit<br />

Dennoch wird das »Objekt« des Begriffes qualitativer Einheit offensichtlich<br />

bereits als Gegenstand gedacht (als einige, oder mindestens einer). Das<br />

Prinzip der durchgängigen Bestimmung eines Dinges aus dem ersten<br />

Abschnitt der Erörterung des reinen Ideals der Vernunft und des<br />

transzendentalen Ideals hat nun offensichtlich denselben Ausgangspunkt<br />

der qualitativen Einheit des Begriffes von einem Objekt, indem auch in<br />

§ 12 von der Menge von Merkmalen des Begriffes gehandelt wird, welche<br />

die Einheit des Begriffes von einem Objekt ausmachen soll. Sowohl in § 12<br />

wie zum Beginn im Kapitel über das prototypon transcendentale wird<br />

nach Kriterien gesucht, welche die Vielheit aller möglichen Prädikate (bzw.<br />

Begriffsmerkmale) zu einer Besonderheit einschränken (Allheit). Obgleich<br />

in § 12 die Bedingung der Einheit des Begriffes (das Konzept des<br />

Konzeptes von einem Objekt), im Ideal der reinen Vernunft die Bedingung<br />

des Begriffs von einem einzelnen Gegenstand (Allgemeinheit) untersucht<br />

wird, und auch die Kriterien der jeweiligen Bestimmungsarten der<br />

»Allheit« einander nicht bedingen (in § 12 Rückführung, im Ideal der<br />

reinen Vernunft logische Teilung durch Entgegensetzung), halte ich die<br />

skizzierte strukturelle Ähnlichkeit in beiden Argumentationen gerade für<br />

besonders geeignet, auf die Dialektik zwischen der Gegenständlichkeit des<br />

Begriffes aufgrund der vollständigen Rückführbarkeit der Folgen seiner<br />

Merkmale einerseits und dem Begriff von einem einzelnen Gegenstand<br />

aufgrund des vollständigen Ausschlusses aller aus bloßen Prädikaten<br />

abgeleiteten Prädikaten andererseits gebührend aufmerksam zu machen.

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