21.07.2013 Aufrufe

DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 417 —<br />

Verhältnisse möglicher Erscheinungen in der Anschauung zu verstehen<br />

sind, sondern sind mit dem Begriff des nexus hinreichend deutlich<br />

gekennzeichnet worden: Erst der Schluß auf die Kausalität der Objekte<br />

selbst, die den Erscheinungen zugrundeliegen (die physische Verbindung),<br />

kann dem Begriff eines einzelnen Gegenstandes (die metaphysische<br />

Verbindung) objektive Realität geben.<br />

Jedoch wird bei näherer Untersuchung ersichtlich werden, daß die<br />

regressive Reihe der Kausalität, welche Ort, Lage und Qualitäten eines<br />

einzelnen Gegenstandes letztlich, d. h. aus wirklichen Gründen bestimmt,<br />

wie auch die grammatikalische Analytik des kategorischen Urteiles zur<br />

metaphysischen Bestimmung, was der einzelne Gegenstand an sich selbst<br />

ist, verlassen werden muß; also die Regression auf die letzte bzw. auf die<br />

erste Ursache der Reihe in der Frage nach objektiver Realität des<br />

gegebenen Gegenstandes nicht entscheidend ist. Die Reihe der Regression<br />

der empirischen (Natur-)Ursachen wird also nicht nur mit dem Begriff<br />

vom intelligiblen Subjekt verlassen, von wo aus dem Einsatz der<br />

menschlichen Freiheit (Kausalität aus Freiheit mittels Kausalität durch<br />

Freiheit) die Möglichkeit offen gehalten wird, sondern schon mit dem<br />

Begriff von der Substanz. 277 Aber eben gilt nunmehr: Weder der einfachen<br />

Substanz noch der Wesentlichkeit der Merkmale des Begriffs von einem<br />

einzelnen Gegenstand kann selbst objektive Realität gegeben werden,<br />

sondern diese ist immer nur vermittelst der Art der Verbindungen der<br />

Eigenschaften, die in und mit den Erscheinungen gegeben werden, zu<br />

denken möglich.<br />

277 Vgl. Friedrich Kaulbach, Der philosophische Begriff der Bewegung, Köln, Graz 1965,<br />

ab p. 181. Vgl. auch die direkte Argumentation in der zweiten Anmerkung zur<br />

zweiten Antithesis der Antinomien der reinen Vernunft: »Es mag also von einem<br />

Ganzen aus Substanzen, welches bloß durch den reinen Verstand gedacht wird,<br />

immer gelten, daß wir vor aller Zusammengesetzung desselben das Einfache haben<br />

müssen; so gilt dieses doch nicht vom totum substantiale phaenomenon, welches, als<br />

empirische Anschauung im Raume, die notwendige Eigenschaft bei sich führt, daß<br />

kein Teil desselben einfach ist, darum, weil kein Teil des Raumes einfach ist.«<br />

(B 471/A 443) — Die Fortsetzung des Zitats führt in die nämliche Schierigkeit<br />

zwischen Ich und einfacher Substanz wie im Text angedeutet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!