DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...
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gibt. An dieser Überlegung ist zumindest noch bemerkenswert, daß die<br />
Kategorie der Substanz schon ohne den dynamischen Begriffen der<br />
Inhärenz und Subsistenz als erfüllt betrachtet werden kann. Diese<br />
merkwürdige Stellung der Substanzkategorie zwischen den konstitutiven<br />
Kategorien und den dynamischen Kategorien überhaupt hat sich bereits in<br />
ganz anderer Lage bei der Behandlung der Beharrlichkeit als Schema der<br />
Apprehension sowohl gegenüber der metaphysischen Forderung der<br />
Dauer an die Substanz und deren dynamischen Begründung wie<br />
gegenüber dem Beweglichen der Phoronomie bestätigt. 145<br />
b) Versuch der Grundlegung einer allgemeinen Mengenlehre<br />
§ 11 Der zweifache Ursprung des Enthaltenseins<br />
Die Untersuchung beginnt wieder wieder mit dem Schlußsatz des § 15, wo<br />
Kant das ursprüngliche Verhältnis von Einheit und Mannigfaltigkeit vor<br />
den Kategorien ansetzt, weil diese bereits logische Verbindung enthalten.<br />
Die gedachte reine Relation des Enthaltenseins ist dem Grund der<br />
Zurechenbarkeit der Prädikate zum Begriff gegenüber indifferent und<br />
drückt in § 12 nur allgemein mittels der Rückführbarkeit der Folgen eines<br />
Begriffsmerkmals auf die Einheit im Begriff vom Objekt die Notwendigkeit<br />
aus, daß dieses Merkmal zur Einheit des Begriffes gehört. Also<br />
gleichgültig, ob die Menge der Dinge unter einem Merkmalsbegriff, wie<br />
die Stammbegriffe des logischen Quantums (Einzelheit, Besonderes,<br />
Allgemeinheit) anhand der klassischen Problemstellung zwischen<br />
singulärem und plurativem Urteil diskutiert werden, 146 oder ob die Menge<br />
aller (ungleichartigen) Prädikate (nach dem ersten Prinzip der<br />
durchgängigen Bestimmung eines Dinges) 147 oder die Menge aller<br />
(gleichartigen) Teile eines Kontiuums 148 als die Grundlage der Kategorien<br />
145 Zweiter Abschnitt, II. und vierter Abschnitt, III (die Analogie zur Tafel der<br />
Aussagenlogik: die Pendenz), aber auch die Exposition der Kategorie der<br />
Beharrlichkeit in § 26 (B 162), die auf die Kategorie der Größe hinausläuft.<br />
146 Vgl. eben Michael Frede u. Lorenz Krüger: Über die Zuordnung der Quantitäten des<br />
Urteils und der Kategorien der Größe bei Kant, in: Kant. Zur Deutung seiner Theorie<br />
von Erkennen und Handeln, Hrsg. Gerold Prauß, Köln 1973 (NWB 63), p.130-150.<br />
147 K.r.V., B 599 f./A 571 f.<br />
148 Axiome der Anschauung,: »Alle Erscheinung enthalten, der Form nach, eine<br />
Anschauung im Raum und Zeit,welche ihnen insgesamt a priori zum Grunde liegt.<br />
Sie können also nicht anders apprehendiert, d.i. ins empirische Bewußtsein<br />
aufgenommen werden, als durch die Synthesis des Mannigfaltigen, wodurch die<br />
Vorstellungen eines bestimmten Raumes oder Zeit erzeugt werden.« (B 202/A 162)