DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...
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Bewußtseins mit hinreichenden Deutlichkeit aufgestellt, auch wenn trotz<br />
der Betonung des Konstruktionsprinzips das Kausalitätsprinzip keine<br />
eigene Stellung erhält.<br />
In der K. r. V. ist aber bis zur systematischenVorstellung aller<br />
synthetischen Grundsätze außer in § 19 (hypothetisches — kategorisches<br />
Urteil) kein weiteres eindeutiges Kriterium zu finden, der Grund zur<br />
Annahme geben könnte, daß die subjektive Allgemeinheit verlassen<br />
worden wäre, um die geforderte objektive Allgemeinheit zu erreichen,<br />
wenngleich natürlich in der transzendentalen Deduktion selbst die<br />
Forderung nach der objektiven Gültigkeit der Kategorien erhoben und<br />
begründet wird, aber nichts als die Notwendigkeit dieser Forderung<br />
bewiesen wird. 345 Erst in der systematischen Vorstellung der synthetischen<br />
Grundsätze sind neben analytisch metaphysischen (naturphilosophischleibnizianische)<br />
und synthetisch-metaphysischen (spinozistischpsychologische)<br />
Abschnitten auch Argumente aus dem Bereich der<br />
metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissenschaften zu finden,<br />
welche den Anspruch auf objektive Allgemeinheit dokumentieren. Die<br />
eigentliche transzendentale Deduktion findet aber zwischen Verstand und<br />
Sinnlichkeit anhand des Vergleiches von Erscheinungsreihe und<br />
Vorstellungsreihe statt. Obgleich allem Anschein nach in direktem<br />
Widerspruch zur Bestimmung der transzendentalen Logik, daß sie von<br />
Inhalten, unabhängig wie sie uns gegeben sein mögen, handele, wird<br />
dementsprechend im Kapitel »Von dem Schematismus der reinen<br />
Verstandesbegriffe« behauptet, daß die formale Bedingung schon auch die<br />
allgemeine Bedingung enthalte:<br />
»Nach demjenigen, was in der Deduktion der Kategorien gezeigt worden,<br />
wird hoffentlich niemand im Zweifel stehen, sich über die Frage zu<br />
entschließen: ob diese reine Verstandesbegriffe von bloß empirischem oder<br />
auch von transzendentalem Gebrauche seien, d.i. ob sie lediglich, als<br />
Bedingung einer möglichen Erfahrung, sich a priori auf Erscheinungen<br />
beziehen, oder ob sie, als Bedingung der Möglichkeit der Dinge überhaupt,<br />
auf Gegenstände an sich selbst (ohne einige Restriktion auf unsere<br />
Sinnlichkeit) erstreckt werden können.« 346<br />
345 Diese zentrale Schwierigkeit wird in Folge nach der Analyse des<br />
Schematismuskapitels noch eingehend behandelt werden.<br />
346 K.r.V., B 178 f./A139 f.,