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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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— 496 —<br />

geht, welche in den Kategorien gedacht wird, muß, zum Unterschiede von<br />

der bloß intellektuellen Verbindung, die transzendentale Synthesis der<br />

Einbildungskraft heißen.« 429<br />

Jedoch geht es aber nunmehr nicht allein um die Konstitution eines<br />

gegebenen Objektes (oder auch der bloßen Vorstellung eines gebbaren<br />

Gegenstandes) im inneren Sinn gemäß des Begriffs eines einzelnen<br />

Gegenstandes, sondern — gewissermaßen das transzendentale Produkt aus<br />

dem Schematismuskapitel der Analytik der Grundsätze am Boden der<br />

transzendentalen Deduktion (der Analytik der Begriffe) umstülpend —<br />

abermals um die Konstitution dieses hier zuvor schon behaupteten reinen<br />

Begriffes als Kategorie und Schema gegenüber der bloßen logischen<br />

Funktion reiner Verstandesbegriffe, die diese selbst enthalten. Es ist<br />

festzuhalten, daß Kant im zweiten Abschnitt des gegebenen Zitates aus<br />

§ 24 die Kategorie letztlich nicht mehr von ihrem transzendentalen<br />

Schematismus der Einbildungskraft unterscheidet: da sagt er deutlich, daß<br />

die transzendentale Synthesis der Einbildungskraft dazu nötig sei, um die<br />

ursprünglich-synthetische Einheit der Apperzeption, die in den Kategorien<br />

gedacht wird, zu denken, während im ersten Abschnitt des Zitates in der<br />

synthesis intellectualis bloß nochmals die rein intellektuelle Verbindung der<br />

bloßen Kategorie (erster Abschnitt) von der ursprünglich-synthetischen<br />

Einheit der Apperzeption, die in den Kategorien gedacht wird (zweiter<br />

Abschnitt des Zitates), unterschieden wird. Die rein intellektuelle<br />

Verbindung kann nach der Gegenüberstellung von ursprünglichsynthetischer<br />

Einheit und der bloßen Kategorie nur mehr analytisch<br />

gedacht werden. Bemerkenswert ist aber weiters, daß im zweiten<br />

Abschnitt des Zitates die ursprünglich -synthetische Einheit in den<br />

Kategorien gedacht werden soll; etwas, das Kant in § 15 verbietet und in<br />

§ 16 auch gar nicht zustande bringen könnte. Es handelt sich also, dessen<br />

ungeachtet, in § 24 um eine Neuinterpretation des in §§ 16-17 festgestellten<br />

doppelten Interpretierbarkeit der ursprünglich-synthetischen Einheit der<br />

Apperzeption, die Kant hier einerseits intellektuell mit bloßer Kategorie und<br />

andererseits als Schema oder als Formel der Einbildungskraft mit<br />

den Kategorien kennzeichnet.<br />

Im oben gegebenen Zitat aus dem Kapitel »Von dem Schematismus der<br />

reinen Verstandesbegriffe« 430 unterscheidet Kant ebenfalls das Schema<br />

429 B 151 (Hervorh. v. Autor)

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