DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...
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auf reine Vernunftschlüsse beruhen 254 und kritisiert in der Dialektik die<br />
Totalität, die nicht nur in der metaphysischen Deduktion (§ 9, § 11)<br />
sondern noch in § 26 der transzendentalen Deduktion die Voraussetzung<br />
für eine prinzipiell restlose (wenn im metaphysischen Abschnitt der<br />
Deduktion auch alternative) Teilung der gegebenen ganzen Erkenntnis<br />
war, als bloß unvermeidlichen Schein von objektiver Realität.<br />
»Nun beruhet wenigstens die transzendentale (subjektive) Realität der<br />
reinen Verstandesbegriffe darauf, daß wir durch einen notwendigen<br />
Vernunftschluß auf solche Ideen gebracht werden. Also wird es<br />
Vernunftschlüsse geben, die keine empirische Prämissen enthalten und<br />
vermittelst deren wir von etwas, das wir kennen, auf etwas anderes<br />
schließen, wovon wir doch keinen Begriff haben, und dem wir gleichwohl,<br />
durch einen unvermeindlichen Schein, objektive Realität geben.« 255<br />
»Dieser dialektischen Vernunftschlüsse gibt es also nur dreierlei Arten, so<br />
vielfach, als die Ideen sind, auf die ihre Schlußsätze auslaufen«; 256 diese<br />
sind die Paralogismen der absoluten Einheit des Subjekts selbst, die<br />
Antinomien der absoluten Totalität der Reihe der Bedingungen zu einer<br />
gegebenen Erscheinung und das Ideal der reinen Vernunft »von der<br />
Totalität der Bedingungen, Gegenstände überhaupt, so fern sie mir<br />
gegeben werden können, zu denken, auf die absolute synthetische Einheit<br />
aller Bedingungen der Möglichkeit der Dinge überhaupt« 257 zu bringen.<br />
Für die Erörterung der Dialektik der reinen Verstandesbegriffe der<br />
Kategorien ist die kosmologische Idee (der absoluten Totalität der Reihe<br />
der Bedingungen zu einer gegebenen Erscheinung) wesentlich. Kant stellt<br />
die vier kosmologische Ideen zu einer eigenen Tafel auf: Die absolute<br />
Vollständigkeit (1) der Zusammensetzung des gegebenen Ganzen aller<br />
Erscheinung, (2) der Teilung eines gegebenen Ganzen in der Erscheinung,<br />
(3) der Entstehung einer Erscheinung überhaupt, (4) der Abhängigkeit des<br />
Daseins des Veränderlichen in der Erscheinung. 258<br />
des Inhalts, sondern als »diskursive Vorstellung«. Bekanntlich hat Kant zu diesem<br />
Zeitpunkt noch nicht streng systematisch zwischen Verstand und Vernunft<br />
unterschieden.<br />
254 K.r.V., B 605/A 577<br />
255 B 397/A 339<br />
256 B 397 f./A 339 f.<br />
257 B 398/A 340<br />
258 B 442/A 416