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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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— 392 —<br />

zuerst gemäß dem extensionalen Schema von Art- und Gattungsbegriff mit<br />

Enthaltensein eines Begriffes unter einem höheren. Dann folgt die<br />

Begründung aber intensional nach der Regel der Identität; die<br />

Homogenität des niedrigeren mit dem höheren Begriff geht auf das<br />

Enthaltensein des höheren in dem niedrigeren Begriff zurück:<br />

»Die logische Subsumtion eines Begriffs unter einem höheren geschieht<br />

nach der Regel der Identität : und der niedrigere Begriff muß hier als<br />

homogen mit dem höheren gedacht werden. Die transcendentale dagegen,<br />

nämlich die Subsumtion eines empirischen Begriffs unter einem reinen<br />

Verstandesbegriffe durch einen Mittelbegriff, nämlich den des<br />

Zusammengesetzten aus Vorstellungen des inneren Sinnes ist unter eine<br />

Categorie subsumiert, darunter etwas dem Inhalte nach Heterogenes wäre,<br />

welches der Logik zuwider ist, wenn es unmittelbar geschähe, dagegen<br />

aber doch möglich ist, wenn ein empirischer Begriff unter einen reinen<br />

Verstandesbegriff durch einen Mittelbegriff, nämlich den des<br />

Zusammengesetzten aus Vorstellungen des inneren Sinnes des Subjects,<br />

sofern sie den Zeitbedingungen gemäß, a priori nach einer allgemeinen<br />

Regel ein zusammengesetztes überhaupt (dergleichen jede Categorie ist)<br />

homogen ist und so unter den Namen eines Schema die Subsumtion der<br />

Erscheinungen unter dem reinen Verstandesbegriffe ihrer synthetischen<br />

Einheit (des Zusammensetzens) nach, möglich macht. — Die darauf<br />

folgenden Beispiele des Schematismus lassen diesen Begriff nicht<br />

verfehlen.« 206<br />

Die transzendentale Subsumtion bezieht die Vorstellung demnach nicht<br />

unmittelbar auf einen Gegenstand, sondern behandelt das Verhältnis<br />

zweier Arten von Begriffen, von denen niemals unmittelbar ein Begriff in<br />

dem anderen enthalten sein kann: Die reinen Verstandesbegriffe sind nicht<br />

nur reine Begriffe a priori wie die philosophischen Begriffe der<br />

Mathematik oder der reinen allgemeinen Logik, sondern auch<br />

transzendental, enthalten aber selbst weder die empirischen<br />

Allgemeinbegriffe der gegebenen Gegenstände (Genus) noch deren<br />

empirisch-sinnliche Begriffe aus der Anschauung. Letztere werden nur<br />

durch Begriffe der empirischen synthesis speciosa assertorisch gegeben<br />

(Eidos). Durch diese empirische Begriffe sind aber niemals die reinen<br />

206 I. Kant, aus dem Briefwechsel mit Tieftrunk AA XII, 224 f. (vgl. auch BENEDIKT 1977,<br />

p. 389)

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