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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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Verstandesbegriff der Substanzkategorie die Kontinuitätsbedingung im<br />

Kantschen Argumentationsgang auch explizite deutlich: das Ding der<br />

Prädikate wird umwegig über dem Beharrlichen der Erscheinungen als<br />

Kontinuitätsbedingung in Stellung gebracht, ohne selbst sinnliche<br />

Prädikate (empirische Begriffe) verwenden zu müssen. Nochmals: Die<br />

modallogische Definition der Veränderlichkeit als Sukzession im<br />

Satzsubjekt des Grundsatzes der zweiten Analogie hat ihren Bezug auf ein<br />

Ding allein metaphysisch auf Grund dessen, daß Prädikate sich auf ein<br />

Ding beziehen (die reine Kategorie der Substanz — grammatikalisch). Die<br />

Vertauschbarkeit von Wechsel und Veränderlichkeit im Satzgegenstand<br />

des Grundsatzes der ersten Analogie vermag das auch da notwendige<br />

Kontinuitätskriterium aber nicht aus der metaphysischen Grundlegung<br />

der Beziehung von Prädikaten auf ein Ding zu beziehen, sondern allein<br />

aus der vorausgesetzten Sinnlichkeit oder aus den formalen Eigenschaften<br />

der transzendentalem Ästhetik, deshalb steht die Veränderlichkeit auch im<br />

Satzsubjekt des Grundsatzes der zweiten Analogie.<br />

Wie inzwischen bekannt sein sollte, besteht der haltbare Kern der<br />

modallogischen Bestimmung der Sukzessivität in der Performation der<br />

Prädikatisierung, in welcher erstlich Unterscheidbarkeit und<br />

kontradiktorischer Gegensatz formal zusammenfallen. Die sich daraus<br />

ergebende logische Kontinuitätshypothese setzt die Beziehung von<br />

Prädikaten auf ein und das selbe Ding bereits voraus und unterscheidet<br />

sich grundlegend von einer Kontinuitätshypothese, die auf Grund der<br />

Sinnlichkeit überhaupt oder auf Grund formaler Eigenschaften einer<br />

transzendentalen Ästhetik gefunden werden kann. Letztere ist im<br />

Verhältnis von Satzsubjekt zum Satzgegenstand im Grundsatz der ersten<br />

Analogie (der Substanzkategorie) die Grundlage der im Satzgegenstand<br />

(dem reinen Verstandesbegriff der Substanzkategorie) möglichen<br />

Ersetzung des Wechsels durch die Veränderlichkeit. Ersteres, also die<br />

vorausgesetzte Beziehung eines Prädikates auf ein Ding, ist schon die<br />

Bedingung der logischen Regel der im Satzsubjekt des Grundsatzes der<br />

zweiten Analogie ausgedrückten transzendentalen Zeitbedingung der<br />

Kausalitätskategorie. Diese metaphysische Voraussetzung wird nun eben<br />

vom Grundsatz der Substanzkategorie transzendental insofern teilweise<br />

gerechtfertigt, als daß der Substanzbegriff auf den Begriff eines bloßen<br />

Aggregates vermindert wird, sodaß die erste dynamische Kategorie<br />

(obwohl selbst als Kategorie gar nicht dynamisch konfiguriert) die Form<br />

der transzendentalen Zeitbedingung der zweiten dynamischen Kategorie

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