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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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Darstellung der Sukzessivität ist subjektiv die bedingende Voraussetzung<br />

für den Begriff der Erfahrung.<br />

Der reine Verstandesbegriff der Substanzkategorie hingegen besteht im<br />

Gegensatz von »Beharrlichkeit« und »Veränderlichkeit«, für welche<br />

Begriffe die logisch gleiche analytische Beziehung besteht, wie für<br />

»Ursache« und »Wirkung«. Nun kann von Zufälligkeit der Beharrlichkeit<br />

und des Wechsel bzw. der Veränderlichkeit ebenso die Rede sein, wie es<br />

uns freisteht, im Vergleich von Beharrlichem und Veränderlichem<br />

zwischen den Positionen der Betrachtung zu wechseln, wie wir eine als<br />

Ursache identifizierte Erscheinung in einer Erscheinungsreihe in einer<br />

anderen Erscheinungsreihe als Wirkung zu identifizieren imstand sind.<br />

Auch hier ermöglicht erst die transzendentale Apperzeption mit der<br />

Freiheit des Vergleichens anhand eines Kriteriums der Signifikanz oder<br />

der Indifferenz der Reihenfolge der Erscheinungen die einfache Regel des<br />

Beharrlichen in der Apprehension derselben. Diese Formel der<br />

Zeitbedingung der Zeitreihe kann nun anhand des diskutierten Beispieles<br />

der Apprehension eines Hauses in Richtung geometrischer Konstruktion<br />

oder empirischer synthesis speciosa erweitert werden, womit aber nicht mit<br />

gleicher Deutlichkeit wie im Falle der Kausalitätskategorie eine<br />

modalkategoriale Aussage möglich ist: sicherlich können aber innerhalb<br />

der Stellenordnung der Elemente einer geometrischen Figur zueinander<br />

die Elemente nicht beliebig durch ihre Gegenteile ersetzt werden, da nur<br />

die Richtung der willkürlichen Apprehension in der Regel des<br />

Beharrlichen ersetzt werden kann und nicht die Stellenordnung der<br />

apprehendierten Vorstellungen in der Erscheinung zueinander. Mit der<br />

transzendentalen Zeitbedingung in der Substanzkategorie kann aber<br />

weder selbst Zufälligkeit der Substanz nachgewiesen werden, noch eine<br />

sonstige eigene modallogische Bestimmung, was die Notwendigkeit der<br />

Einheit des der Erscheinung objektiv zugrunde liegenden Substrates selbst<br />

betrifft. Was abermals deutlich geworden ist, ist, daß die transzendentale<br />

Zeitbedingung (der Wechsel der Erscheinungen als Zeitreihe aufgefaßt) im<br />

Falle des reinen Verstandesbegriffes der Substanzkategorie nicht die<br />

Zeitrichtung und nicht die ganze Zeitordnung zu bestimmen fähig ist, aber<br />

widerspruchsfrei zur Zeitordnung und deren logischen Regel<br />

weiterbestimmt werden kann. —

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