DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...
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— 502 —<br />
logischen Normierung des inneren Sinnes mittels Gegensätze ist, und<br />
einmal als intellektuelle, rein begriffliche Voraussetzung (der analytischen<br />
Worterklärung von »Beharrlichkeit« aus dem Gegensatz zu<br />
»Veränderlichkeit«), die in der grammatikalisch als Satzgegenstand<br />
bestimmten Stelle des transzendentalen Objektes = X im Urteil 443 zwischen<br />
dem mehrfach fraglichen Substrat des Begriffes vom Beharrlichen in der<br />
Apprehension der Erscheinung (das den Begriff des Veränderlichen nur<br />
als Bedingung analytisch voraussetzt) und der Idee des Beweglichen als<br />
metaphysischer Anfangsgrund analogisch (selbst ohne logische, aber mit<br />
geometrischer Definition des Veränderlichen) zu vermitteln vorgibt.<br />
Doch wird von selbst deutlich, daß die »allgemeine Bedingung«, die im<br />
Schematismuskapitel zuerst in der »formalen Bedingung«, und diese<br />
wiederum im »reinen Begriff a priori« enthalten sein soll, nicht den vollen<br />
Umfang dieser Überlegung zu tragen imstande ist — die »formale<br />
Bedingung« ist erst als transzendentale Zeitbedingung der Anschauung<br />
eigens einzuführen; in der Formulierung, daß die »allgemeine Bedingung«,<br />
die im Schematismuskapitel in der »formalen Bedingung«, und diese<br />
wiederum im reinen Begriff enthalten sein soll, ist aber erstens die<br />
»formale Bedingung« als transzendentale Zeitbedingung der Zeitordnung,<br />
wie wir anhand der Bestimmung des inneren Sinnes zur Sukzessivität<br />
mittels fortlaufender Prädikatisierung gesehen haben, schon längst mit der<br />
Bedingung der logischer Kontinuität zusammengefallen, und zweitens die<br />
analytische Zeitordnung im reinen Verstandesbegriff (Beharrlichkeit und<br />
Veränderlichkeit bzw. Ursache und Wirkung) mit eben der bloßen<br />
Prädikatisierungshandlung verwechselbar geworden, welche auch der<br />
transzendentalen Zeitbedingung erst die logische Ordnung gibt. —<br />
Die Abwägung beider Strategien der Interpretation (die aus dem Kapitel<br />
»Von dem Schematismus der reinen Verstandesbegriffe« aus B 181/A 142<br />
und die aus dem Schematismusabschnitt in § 24) wird zeigen, daß es sich<br />
bei diesen Strategien nicht um einander ausschließende Alternativen<br />
handelt, wie es zuerst nach der Feststellung der Differenzen erschienen ist.<br />
Es scheint, daß die Untersuchung der Funktion der Einbildungskraft in<br />
Schema und Schematismus zu folgenden alternativen Formulierungen<br />
443 »Bei allem Wechsel beharret die Substanz [...].« (K.r.V., B 224/A 182) bzw. »Alle<br />
Veränderungen geschehen nach dem Gesetz der Verknüpfung von Ursache und<br />
Wirkung« (B 232/A 189)