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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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— 460 —<br />

Probehandlungen mit empirischen Begriffen kann in diesem Rahmen nur<br />

in der Funktion einer Hilfshypothese gesehen werden.<br />

Es bleibt also die Gegenüberstellung dreier Argumentationslinien zu<br />

beachten: 1. Die Zeitlichkeit der Verstandeshandlung versus Zeitlichkeit<br />

der Form des inneren Sinnes, 2. Die Synthesis als compositio und als nexus,<br />

3. Die Erweiterung des »inneren Sinnes« vom Raum der Konstruktion zum<br />

Innenraum der selbst schon diskursiv verfaßten Probehandlung. — Man<br />

sieht, wie der Raum der transzendentalen und reinen Reflexion mit den<br />

Raum der Synthesis mittels der Einbildungskraft in der Anschauung und<br />

in den sinnlichen Vorstellungen beginnen, ineinander überzugehen.<br />

§ 21 Die Zeitlichkeit der Verstandeshandlung und des inneren Sinnes<br />

a) Das ursprünglich bestimmende Verhältnis ist keines<br />

der Einbildungskraft<br />

In § 24 rechnet Kant eben dieses bestimmende Verhältnis von spontaner<br />

(reproduzierender und produzierender) Einbildungskraft zum inneren<br />

Sinn zuerst noch zur transzendentalen Synthesis der Einbildungskraft: »Er<br />

[der Verstand] also übt, unter der Benennung einer transzendentalen<br />

Synthesis der Einbildungskraft, diejenige Handlung aufs passive Subjekt,<br />

dessen Vermögen er ist, aus, wovon wir mit Recht sagen, daß der innere<br />

Sinn dadurch affiziert werde. Die Apperzeption und deren synthetische<br />

Einheit ist mit dem inneren Sinne so gar nicht einerlei, daß jene vielmehr,<br />

als Quell aller Verbindung auf das Mannigfaltige der Anschauung<br />

überhaupt unter dem Namen der Kategorien, vor aller sinnlichen<br />

Anschauung auf Objekte überhaupt geht; dagegen der innere Sinn die<br />

bloße Form der Anschauung, aber ohne Verbindung des Mannigfaltigen in<br />

derselben, mithin noch gar keine bestimmte Anschauung enthält, [...].« 362<br />

Die transzendentale Synthesis dürfte nach der Überlegung im hier<br />

vorhergehenden Paragraphen also die Bestimmung der empirischen<br />

Begriffe von den Affektationen des inneren Sinnes im Rahmen der<br />

Begrifflichkeit von Erscheinungsverhältnissen zwischen und innerhalb der<br />

Erscheinungen zu leisten haben. In der in § 24 darauf folgenden<br />

Darstellung bleibt für die Einbildungkraft aber kein Platz: die Sukzessivität<br />

362 B 153 f.

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