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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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priori einsehen läßt, dies ebenfalls a priori. Man sieht leicht, daß beides<br />

eine transzendentale Erörterung sein kann. — Im Kapitel »Von der<br />

transzendentalen Logik« ist zu lesen, »daß nicht jede Erkenntnis a priori,<br />

sondern nur die, dadurch wir erkennen, daß und wie gewisse<br />

Vorstellungen (Anschauungen oder Begriffe) lediglich a priori angewandt<br />

werden, oder möglich seien, transzendental (d. i. die Möglichkeit der<br />

Erkenntnis oder Gebrauch derselben a priori) heißen müsse.« 10<br />

Das ist deutlich als weitere Einschränkung zu verstehen und kann diese<br />

Stelle nicht mit der vorhergehenden einfach identifiziert werden. Die<br />

transzendentale Erörterung von Prinzipien, die die Möglichkeit anderer<br />

synthetischer Erkenntnisse a priori oder deren Verwendung a priori<br />

einsehen lassen kann, ist nun die Erörterung sowohl von Erkenntnissen a<br />

priori wie von transzendentalen Erkenntnissen a priori. Nach dieser<br />

Einteilung wäre auch die analytische Erörterung der Bedingung der<br />

Möglichkeit eine transzendentale Untersuchung. Zuvor (B 40) war das<br />

Kennzeichen der Transzendentalität der Erörterung aber noch die<br />

Möglichkeit anderer synthetischer Erkenntnisse (a priori). Hier (B 80) wird<br />

zwar präzisiert, daß nur jene Erkenntnisse transzendental heißen,<br />

»dadurch wir erkennen, daß und wie gewisse Vorstellungen<br />

(Anschauungen oder Begriffe) lediglich a priori angewandt werden, oder<br />

möglich seien«, es geht aber nicht mit letzter Klarheit daraus hervor, ob<br />

schon die »gewissen Vorstellungen (Anschauungen oder Begriffe)«<br />

synthetische Erkenntnisse genannt werden können, oder erst ihre<br />

Anwendung; schließlich aber doch dann wieder die Möglichkeit der<br />

»gewissen Vorstellungen (Anschauungen oder Begriffe)« als Prinzip selbst.<br />

Hier sticht die Abwandlung zur Anwendung als Grund von Synthesis zu<br />

sprechen hervor.<br />

»Daher ist weder der Raum, noch irgend eine geometrische Bestimmung<br />

derselben a priori eine transzendentale Vorstellung, sondern nur die<br />

Erkenntnis, daß diese Vorstellungen gar nicht empirischen Ursprungs<br />

seien [nicht auf die gleiche Weise empirisch wie die damit gemachten<br />

Erfahrungen]; und die Möglichkeit, wie sie sich gleichwohl a priori auf<br />

Gegenstände der Erfahrung beziehen könne, kann transzendental<br />

heißen.« 11<br />

10 B 80 f./A 56<br />

11 B 80 f./A 56

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