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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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— 507 —<br />

Zugleichsein von Ursache und Wirkung in die Gegenwart ein; und zwar<br />

gleichgültig, ob daraufhin die Ursache ihre Kausalität ganz oder nur für<br />

das die Wirkung aufnehmende Objekt verliert, oder ob die Kausalität<br />

weiter zur Aufrechterhaltung der Wirkung benötigt wird. Damit wird dem<br />

linearen Charakter der transzendentalen Zeitbedingung eine Richtung<br />

gegeben. Entlang der Reihe von Ursache und Wirkung in der Reihe der<br />

Erscheinungen wird nicht nur notwendigerweise eine Orientierung der<br />

Zeit sondern auch eine Orientierung im Raum mit der Bewegung der<br />

Kausalität von einem Objekt zum anderen nach dem mechanischen<br />

Vorbild des Stoßes gegeben. Ob diese Zeitrichtung ein reversibles oder<br />

irreversibles Ergebnis besitzt, kann von da aus aber nicht ausgemacht<br />

werden. — Diese synthetisch-progressive Vorgangsweise vermag für sich<br />

allein erst analytisch-regressiv im Rückblick jeweils eine spezifizierbare<br />

Gewißheit in dieser Frageart nach der Notwendigkeit von<br />

Determinationen des Kontingenten zu gewinnen, da kategoriale<br />

Erkenntnisse transzendental nur die Bedingungen der Möglichkeit von<br />

konkreten empirischen Erkenntnissen sein können. Für prognostische<br />

Aussagen dieserart hat man sich an die empirischen Einzelwissenschaften<br />

zu wenden.<br />

§ 26 Die vollständige Bestimmung der Einheit der Apperzeption<br />

Kant will sich nun nicht »bei einer trockenen und langweiligen<br />

Zergliederung dessen, was zu transzendentalen Schematen reiner<br />

Verstandesbegriffe überhaupt erfordert wird«, aufhalten und beginnt<br />

lieber damit, diese »nach der Ordnung der Kategorien, und in<br />

Verknüpfung mit diesen, darzustellen.« 450 Dennoch sind einige Hinweise<br />

darauf, welche Stationen eine solche Zergliederung zu durchlaufen hätte,<br />

zu erwarten. Allein schon die Ankündigung, nunmehr die reinen<br />

Verstandesbegriffe »nach der Ordnung der Kategorien und in<br />

Verknüpfung mit diesen darzustellen« gibt Anlass, über den Ursprung der<br />

Selbstständigkeit der Kategorien gegenüber den reinen<br />

Verstandesbegriffen und so über die Darstellung des Verhältnisses von<br />

synthesis intellectualis und synthesis speciosa wie in § 24 gegeben (inwieweit<br />

die ganze Kategorie selbst nur als transzendentales Produkt der<br />

Einbildungskraft besteht) weiter nachzudenken. Wie aber ist die aus dem<br />

Gesamtzusammenhang anhand des Konzepts der Beharrlichkeit<br />

450 K.r.V., B 181/A 142

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