DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...
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des Quantums vorgestellt wird, es bleibt zunächst unverständlich, weshalb<br />
der Konjunktion der Vorstellung von Einheit und der Vorstellung von<br />
Mannigfaltigkeit am Ende des § 15 jede Beziehung auf den Begriff der<br />
Relation, die in jeder logischen Funktion enthalten ist, abgesprochen<br />
werden sollte. 149 Der hier weiter oben aufgestellte Behauptung aus § 15,<br />
daß die Idee der Einheit und der Mannigfaltigkeit nicht schon die<br />
Kategorien des Quantums sind, könnte zwar in § 12 versuchsweise ein<br />
Argument gegeben werden, indem die Vielheit der wahren Folgen nicht<br />
als Größe gedacht werden können soll, doch handelt es sich in § 12<br />
jedenfalls um eine kategoriale Darstellung, wenn auch eben in qualitativer<br />
Hinsicht, was schon allein als Erklärungsgrund der Aussage, das die<br />
Vielheit der wahren Folgen nicht als Größe gedacht werden könnte,<br />
ausreicht.<br />
Es ist allein aus den Gründen dieser Kritik jedoch nicht die komplementäre<br />
Feststellung abzuleiten, daß vor jeder weiteren Erörterung über die<br />
Herkunft der Spezifikation der Größe, worauf die Kategorie dann<br />
eingeschränkt werden sollte, es eine logische Relation gibt, die selbst<br />
keinen kategorialen Anspruch erhebt. Aber nicht die Grund-Folge-<br />
Beziehung in der selbst induktiven Ableitung der qualitativen Einheit des<br />
Begriffes vom Objekt, die dem Kriterium der Rückführbarkeit in § 12<br />
vorauszusetzen ist und auch nicht die daraus allererst bewährte Relation<br />
des Enthaltenseins, sondern die aller Kategorie vorausliegenden<br />
Zusammensetzung 150 im »ich denke« liegt zuerst den Kategorien voraus,<br />
aber eben nicht, wie Kant in § 15 wollte, die Ideen von Einheit und<br />
Mannigfaltigen (Vielen) ohne die logische Funktion. In diesem präzisen<br />
Sinne kann allerdings die logische Funktion nicht schon als Begriff des<br />
logischen Quantums oder einer anderen Tafel der logischen Funktionen in<br />
Analogie zu den Tafeln der Kategorie verstanden werden, sondern bloß als<br />
die Funktion des »ich denke« im Hinzusetzen von einer Vorstellung zu<br />
einer anderen (andernfalls wäre die transzendentale Einbildungskraft die<br />
Bedingung zur Intellection). Das Enthaltensein hat zwar den Begriff des<br />
Zusammengesetzten ebenso vorausliegen wie jede bislang nur unbestimmt<br />
transzendentalsubjektiv deduzierte Kategorie, ist allerdings vor dieser als<br />
eigene Relation abzuleiten: wird das Mannigfaltige zusammengesetzt,<br />
149 Vgl. Kaulbach, NWB 63, p. 129.<br />
150 »Der Begriff des Zusammengesetzten überhaupt ist keine besondere Kategorie,<br />
sondern in allen Kategorien (als synthetische Einheit der Apperzeption) enthalten.«<br />
(AA XII, p. 222)