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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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unterscheidbar wird: ohne der Voraussetzung der Kontinuität des<br />

sensitivums, dem mit der Prädikatisierung erster Stufe die Kontinuität<br />

ausdrücklich zugesprochen wird (nur unter der Voraussetzung der<br />

transzendentalen Ästhetik ein analytisches Urteil), könnte die sprachliche<br />

Performation der Prädikatisierung der einzelnen Wahrnehmungen<br />

innerhalb der Anschauung nicht vom bloßen Wechsel der Erscheinungen<br />

unterschieden werden. Im ersten Schritt ist das Veränderliche demnach ein<br />

Prädikament und das sensitivum die Prädikabilie, für die Prädikatisierung<br />

des Veränderlichen im Rahmen der weiteren empirisch-sprachlichen<br />

Performation ist das Veränderliche die Prädikabilie.<br />

Damit erhält der verschiedene Gebrauch des begrifflichen Ausdrucks der<br />

transzendentalen Zeitbedingung hinsichtlich der ursprünglichen<br />

Unterscheidbarkeit von Wechsel und Veränderlichkeit aufgrund der<br />

verschiedenen Beziehbarkeit (respektive Nicht-Beziehbarkeit) auf ein Ding<br />

einen epistemologischen Grund: Im Satzsubjekt des Grundsatzes der<br />

zweiten Analogie ist das Veränderliche zweifellos die Prädikabilie des<br />

reinen Verstandesbegriffes im Satzgegenstand; im Satzgegenstand des<br />

Grundsatzes der ersten Analogie wäre das Veränderliche nur als<br />

Prädikament des sensitivums zu verstehen möglich, um<br />

transzendentalästhetisch dem Wechsel, der selbst keinen Bezug auf ein<br />

Objekt notwendig macht, vorzustellen: ein solcher Bezug auf ein Ding ist<br />

erst im reinen Verstandesbegriff der Substanzkategorie herzustellen. —<br />

Diese Unterscheidung von Satzsubjekt und Satzgegenstand hat schon die<br />

folgenlose Ersetzbarkeit von Wechsel und Veränderlichkeit im reinen<br />

Verstandesbegriff des Satzgegenstandes des Grundsatzes der ersten<br />

Analogie kenntlich gemacht, weil eben gleiches im Satzsubjekt des<br />

Grundsatzes der ersten Analogie nicht möglich ist, ohne<br />

transzendentalästhetische Bedingungen der reinen Sinnlichkeit<br />

heranzuziehen. — Die Schwierigkeit, der man sich im Grundsatz der<br />

ersten Analogie gegenübergesehen hat, war eben die, sowohl in der<br />

transzendentalen Zeitbedingung (im Satzsubjekt ausgedrückt), wie im<br />

reinen Verstandesbegriff (im interpretierten Satzgegenstand ausgedrückt)<br />

den Wechsel allein nach seiner Stellung im Grundsatz interpretieren zu<br />

müssen. Gemäß der Defizienz der Zeitreihe gegenüber der Zeitordnung ist<br />

der Wechsel vom Satzsubjekt zum Satzgegenstand des Grundsatzes der<br />

ersten Analogie selbst ohne jede Kontinuitätsbedingung; diese muß erst<br />

von der transzendentalen Ästhetik nachgetragen werden. Der Begriff des<br />

Wechsels als Inhalt des reinen Verstandesbegriffes (als analytischer

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