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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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der Apperzeption in der Aussage (im Urteil) zuzureichen. Das aber ist<br />

wiederum nur im Verein aller Kategorien, also auch erst nach dem Beweis<br />

der objektiven Geltung der Kategorie der Kausalität und nach der<br />

Wechselwirkung des Commerciums (also schon nach allen Zeitmodi)<br />

analytisch im Rahmen eines Konzeptes der Gegenwart (Anwesen)<br />

möglich. Während die Kategorie der Kausalität noch die Aufgabe hat,<br />

gemäß den Regeln der Anschauung die Wahrnehmungen in den<br />

Erscheinungen nach einer Regel zu verknüpfen, deren Grund selbst<br />

unanschaulich bleibt, hat die Kategorie der Modalität allein die Aufgabe,<br />

Aussagen nach ihrer Gültigkeit zu beurteilen. Die Modalitätskategorie ist<br />

somit nicht mehr Angelegenheit der Einbildungskraft und insofern »rein«<br />

zu nennen.<br />

2. Die modale Bestimmung einer Aussage ist demnach die eigentliche<br />

Leistung der Kategorien. Weshalb sollte dieser Gebrauch rein genannt<br />

werden? Der erste Versuch einer Antwort hat gelautet: Weil sie sich auf ein<br />

Verhältnis bezieht, das nicht in der Anschauung gegeben werden kann.<br />

Auf gleiche Weise wurde schon von der Kausalitätskategorie behauptet,<br />

sie sei insofern rein, weil »die Ursache nicht angeschaut werden kann«,<br />

doch bezieht sich die Regel in der Kausalitätskategorie definitionsgemäß<br />

auf Verhältnisse zwischen Erscheinungen, die freilich nur als solche nicht<br />

Regeln der reinen Anschauung selbst sind, weil in den Erscheinungen erst<br />

die Eigenschaften bestimmt werden müssen, die Ursache bzw. Wirkung<br />

von etwas sind. Die modale Kategorie bezieht sich aber definitionsgemäß<br />

nun schon immer auf Aussagen über Begriffsverhältnisse oder über<br />

Aussagenverhältnisse. Das Correlat der modalen Reflexion ist derart eben<br />

nicht selbst ein Substrat der Substanzkategorie oder eine mögliche<br />

Kausalität zwischen Merkmal und Folge, sondern erstens bereits<br />

transzendental auf die Ganzheit des Daseins zu beziehen. Diese Ganzheit<br />

des Daseins ist aber zweitens auf die ganze mögliche Erfahrung eines<br />

Gegenstandes (X) zu beschränken, die allerdings eben nur diesem Urteil<br />

zugrunde liegt. Einschränkung des Daseins auf das Urteilen [a],<br />

Einschränkung der Ganzheit möglicher Erfahrung auf das X des zu<br />

betrachtenden Urteils [b], Einteilung der möglichen Erfahrung vom X auf<br />

das zu betrachtende Urteil [c] sind demnach die notwendigen<br />

Operationen, um die entsprechenden Bedingungen als solche explizite<br />

darzustellen.<br />

Aus der Kompilation der Vorlesungen zur Logik von Kant durch Jäsche ist<br />

in der Anmerkung zum § 30 die Eigentümlichkeit modaler Urteile zu

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