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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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— 522 —<br />

Veränderliche als von der transzendentalen Ästhetik vorausgesetzten<br />

Zeitreihe des Nacheinanderseins in Übereinstimmung sowohl mit dem<br />

bloßen Wechsel von (objektiven) Erscheinungen wie auch mit dem<br />

Wechsel von (subjektiven) Vorstellungen. — Hiebei behält für diesen<br />

Moment der Betrachtung das vermeintlich Objektive der Reihe der<br />

Erscheinungen noch das objektiv Subjektive der Perspektive der<br />

gegebenen Stellung des Subjekts gegenüber den Objekten der Erscheinung.<br />

— Nicht aber enthält die transzendentale Zeitbedingung der Kategorie mit<br />

der logischen Definition der Sukzessivität selbst den analytischen<br />

Gegensatz von »Ursache« und »Wirkung«: 470 Sofern dieser analytische<br />

Gegensatz bloßer Begriffe zwar eine analytische Zeitordnung enthält, aber<br />

daraus der gegebenen (insofern transzendentalen zu nennenden)<br />

Zeitreihenfolge des bloßen Wechsels sowohl ohne der logischen Definition<br />

der transzendentalen Zeitbedingung noch mit derselben nicht<br />

notwendigerweise die Richtung vorzuschreiben imstand ist, ist dieser<br />

analytische Gegensatz zu Recht als nichts anderes als der logische Inhalt<br />

des reinen Verstandesbegriffes anzusehen — Die reine Kategorie nach der<br />

letztlich jeweils geltenden Definition der Reinheit verbietet hingegen gleich<br />

jede Zeitbedingung (sei es nun analytisch oder transzendental):<br />

grammatikalisch als nicht weiter zu prädikatisierender Begriff in der<br />

reinen Substanzkategorie; ontologisch als Kompossibilität,woraus die<br />

vorkritische modallogische Definition des Zugleichseins entstammt, in der<br />

reinen Kausalitätskategorie. Neben den metaphysischen Anfangsgründen<br />

der Ursache als dynamische Kraft der Materie zur Raumerfüllung und den<br />

Impuls als mechanische Energieeinheit, der dem bewegten Körper als<br />

eigentlicher allgemeiner Begriff des Erfahrungsgegenstandes erst instand<br />

setzt, diesen mechanisch mit Kausalität begabt zu denken (im<br />

synthetischen Grundsatz der ersten Kritik zur Demonstration angeführt),<br />

hat die reine Kategorie der Kausalität die Definition des Daseins als<br />

Kompossibilitätsprinzip (die Vielheit im Dasein) zum Inhalt. Diese<br />

Einschränkung der Totalität auf eine mögliche Welt führt zu einem<br />

eindeutig metaphysischen Inhalt und ist unabhängig von einer konkreten<br />

Erfahrung in einem Grundurteil, worin die metaphysischen<br />

Anfangsgründe ihre systematische Stellung ohne transzendentale<br />

Deduktion erweisen müssen. Der reine metaphysische Inhalt der<br />

Kompossibilität (der also ebenfalls kein metaphyischer Anfangsgrund im<br />

obgenannten naturwissenschaftlichen Sinn der M.A.d.N. sein kann) ist der<br />

470 Vgl. den zweiten Abschnitt, I., 2 und 3.

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