DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...
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nicht-rein logische Inhalt der reinen Kategorie der Kausalität, da die<br />
Kompossibilität oder Kompatibilität etwas mehr voraussetzt als nur<br />
logische Widerspruchsfreiheit. Insofern besitzt die reine Kategorie der<br />
Kausalität auch keine reine Vernunftdialektik, die zu einer heuristischen<br />
Methode führen könnte wie der Begriff vom einzelnen Gegenstand, weil<br />
sie bereits die abermalige Übersteigerung des ersten Kriteriums eines<br />
wesensnotwendigen Prädikats darstellt: nämlich selbst erstes synthetisches<br />
Prädikat a priori gegenüber der bloß anschaulichen und phoronomischen<br />
Ausgedehntheit der res extensa zu sein.<br />
c) Die Grundoperationen zur logischen Bestimmung der<br />
transzendentalen Zeitbedingung: Verknüpfen und Ersetzen<br />
Die allgemeine Regel der formalen Bedingung der dynamischen Kategorie<br />
(also die logische Definition der transzendentalen Zeitbedingung) muß<br />
nach dem Gang meiner Untersuchungen entlang der Formulierungen<br />
Kants im Schematismuskapitel die Grundlage der logischen Operation des<br />
»Verknüpfens« 471 aus dem modalkategorialen Argument sein: 472 Die<br />
Kategorie enthält zuerst als formale, weil logisch definierte Bedingung die<br />
transzendentale Zeitbedingung (hier also schon als eine erste — kategorial<br />
unvollständige — Zeitordnung gegenüber der Zeitreihe) und unabhängig<br />
davon die analytische Zeitbedingung des reinen Verstandesbegriffes<br />
gemäß des impliziten Zeitverhältnisses von Ursache und Wirkung. Die<br />
logische Bestimmung der Verknüpfung in der modalen Kategorie ist<br />
unzweifelhaft trotz der erfolgten Rückführung auf die Performation im<br />
kontinuierlichen Prädikatisieren nur eine Teildefinition der<br />
transzendentalen Zeitordnung, die aber offensichtlich allein zureicht, die<br />
Kategorie der Kausalität auf Sinnlichkeit und Erfahrung anzuwenden,<br />
während metaphysisch noch der mit der modallogischen Definition<br />
vorauszusetzende Bezug von Vorstellungen bzw. Prädikate auf ein Ding<br />
zu problematisieren war. — Nun ist es naheliegend, im Gegenzug nach der<br />
Beziehung der Operation des »Ersetzens« zur transzendentalen<br />
Zeitbedingung der Substanzkategorie zu fragen, um eventuell der<br />
471 Refl. 4041: »Zufällig ist, dessen Gegenteil an seiner Stelle möglich ist. Veränderlich:<br />
das in Verknüpfung mit seinem Gegenteil möglich ist. Bei aller Veränderung sind: 1.<br />
oppositae determinationes, quatenus eidem competunt. 2. sucessio earundem. Die<br />
Möglichkeit der Mutation ist nicht aus der bloßen Contingenz zu erkennen. Denn<br />
weil es möglich ist, daß anstatt eines Prädikats ein anderes sei, so ist daraus noch<br />
nicht zu erkennen, daß das Subjekt die opposita nach einander habe.«<br />
472 Zuvor schon im zweiten Abschnitt, I., 2 auch für das Konzept der Kausalität als<br />
logisches Gesetz der Verknüpfung in der Zeit. ausführlich dargestellt.