21.07.2013 Aufrufe

DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

— 523 —<br />

nicht-rein logische Inhalt der reinen Kategorie der Kausalität, da die<br />

Kompossibilität oder Kompatibilität etwas mehr voraussetzt als nur<br />

logische Widerspruchsfreiheit. Insofern besitzt die reine Kategorie der<br />

Kausalität auch keine reine Vernunftdialektik, die zu einer heuristischen<br />

Methode führen könnte wie der Begriff vom einzelnen Gegenstand, weil<br />

sie bereits die abermalige Übersteigerung des ersten Kriteriums eines<br />

wesensnotwendigen Prädikats darstellt: nämlich selbst erstes synthetisches<br />

Prädikat a priori gegenüber der bloß anschaulichen und phoronomischen<br />

Ausgedehntheit der res extensa zu sein.<br />

c) Die Grundoperationen zur logischen Bestimmung der<br />

transzendentalen Zeitbedingung: Verknüpfen und Ersetzen<br />

Die allgemeine Regel der formalen Bedingung der dynamischen Kategorie<br />

(also die logische Definition der transzendentalen Zeitbedingung) muß<br />

nach dem Gang meiner Untersuchungen entlang der Formulierungen<br />

Kants im Schematismuskapitel die Grundlage der logischen Operation des<br />

»Verknüpfens« 471 aus dem modalkategorialen Argument sein: 472 Die<br />

Kategorie enthält zuerst als formale, weil logisch definierte Bedingung die<br />

transzendentale Zeitbedingung (hier also schon als eine erste — kategorial<br />

unvollständige — Zeitordnung gegenüber der Zeitreihe) und unabhängig<br />

davon die analytische Zeitbedingung des reinen Verstandesbegriffes<br />

gemäß des impliziten Zeitverhältnisses von Ursache und Wirkung. Die<br />

logische Bestimmung der Verknüpfung in der modalen Kategorie ist<br />

unzweifelhaft trotz der erfolgten Rückführung auf die Performation im<br />

kontinuierlichen Prädikatisieren nur eine Teildefinition der<br />

transzendentalen Zeitordnung, die aber offensichtlich allein zureicht, die<br />

Kategorie der Kausalität auf Sinnlichkeit und Erfahrung anzuwenden,<br />

während metaphysisch noch der mit der modallogischen Definition<br />

vorauszusetzende Bezug von Vorstellungen bzw. Prädikate auf ein Ding<br />

zu problematisieren war. — Nun ist es naheliegend, im Gegenzug nach der<br />

Beziehung der Operation des »Ersetzens« zur transzendentalen<br />

Zeitbedingung der Substanzkategorie zu fragen, um eventuell der<br />

471 Refl. 4041: »Zufällig ist, dessen Gegenteil an seiner Stelle möglich ist. Veränderlich:<br />

das in Verknüpfung mit seinem Gegenteil möglich ist. Bei aller Veränderung sind: 1.<br />

oppositae determinationes, quatenus eidem competunt. 2. sucessio earundem. Die<br />

Möglichkeit der Mutation ist nicht aus der bloßen Contingenz zu erkennen. Denn<br />

weil es möglich ist, daß anstatt eines Prädikats ein anderes sei, so ist daraus noch<br />

nicht zu erkennen, daß das Subjekt die opposita nach einander habe.«<br />

472 Zuvor schon im zweiten Abschnitt, I., 2 auch für das Konzept der Kausalität als<br />

logisches Gesetz der Verknüpfung in der Zeit. ausführlich dargestellt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!