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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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Ebenso sollte sich desweiteren herausstellen, daß Ähnliches auch für die<br />

Mathematik in Stellung zu bringen sein muß, obgleich Kant in dieser Frage<br />

im Umfeld des transzendentalen Schematismus nicht eindeutig genug<br />

Stellung bezieht.<br />

§ 10 Die Ontologia der Transzendentalphilosophie als formale Basis<br />

zur Rekonstruktion des reinen Begriff des Gegenstandes aus der<br />

Struktur der konstitutiven Kategorie<br />

In der Architektonik der reinen Vernunft zählt Kant die Frage nach dem<br />

Begriff vom Gegenstand vor jeder Erfahrung zur<br />

Transzendentalphilosophie:<br />

»Die im engeren Verstande so genannte Metaphysik [die Metaphysik der<br />

Natur] besteht aus der Transzendentalphilosophie und der Physiologie der<br />

reinen Vernunft. Die erstere betrachtet nur den Verstand, und Vernunft<br />

selbst in einem System aller Begriffe und Grundsätze, die sich auf<br />

Gegenstände überhaupt beziehen, ohne Objekte anzunehmen, die gegeben<br />

wären (Ontologia); die zweite betrachtet Natur, d.i. den Inbegriff<br />

gegebener Gegenstände, (sie mögen nun den Sinnen, oder, wenn man will,<br />

einer anderen Art von Anschauung gegeben sein,) und ist also Physiologie<br />

(obgleich nur rationalis)«. 140<br />

Es bleibt also die Frage, woher die reine Vorstellung eines Gegenstandes<br />

kommt. Die anhand des Anfangs dieses Abschnittes gegebenen Hinweise<br />

aus der ersten Fassung der transzendentalen Deduktion (hier § 4), welche<br />

allein aus der Bestimmbarkeit einer Vorstellung durch ihre abermalige<br />

Vorstellbarkeit einen Begriff des Gegenstandes als theoretischen Begriff<br />

ermöglichen sollen, können für sich nicht befriedigen. Ebensowenig<br />

vermag die Exposition des Objekts der reinen Transzendentalphilosophie<br />

als transzendentales Objekt = X schon zwischen einem bloßen<br />

Abstraktionsbegriff a posteriori und dem dialektischen »intelligiblen«<br />

Subjekt auch nur die Vorstellung eines einzelnen und wirklichen<br />

Gegenstandes a priori zu rechtfertigen, von der aus überhaupt erst im<br />

transzendieren eine transzendentale Analogie sinnvoll sein kann.<br />

140 K.r.V., B 873/A 845

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