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DING UND EVIDENZ: DER VERSTANDESBEGRIFF UND DIE ...

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Substitution des Begriffes des Wechsels durch den Begriff der<br />

Veränderlichkeit im Satzgegenstand des Grundsatzes der ersten Analogie<br />

letztlich nichts gewonnen: die Konfusion der doppeldeutigen Verwendung<br />

der Begriffe vom »Wechsel« und von der »Veränderung«, die ich auf der<br />

einen Seite intern vermeide, kommt von der anderen Seite extern wieder<br />

zum Vorschein.<br />

Näher besehen, bedeutet die Ersetzung des Wechsels durch die<br />

Veränderlichkeit im Satzgegenstand des Grundsatzes der Analogie der<br />

Substanz nichts anderes, als daß eine Kontinuitätsbedingung ausdrücklich<br />

gemacht worden ist, die schon von der transzendentalen Ästhetik<br />

vorausgesetzt worden ist. Der Begriff der Sukzessivität im Begriff des<br />

Satzsubjektes des Grundsatzes der zweiten Analogie beinhaltet aber<br />

sowohl den Wechsel wie die Kontinuität; und zwar als kontinuierlichen<br />

Wechsel, ohne allein deshalb schon explizit auf ein Ding zurückkommen<br />

zu müssen: das ist erst dann notwendig, wenn das, was wechselt, als<br />

Prädikat bestimmt worden ist. Insofern ist ein Übergang vom Wechsel zur<br />

Veränderlichkeit im reinen Verstandesbegriff der Substanzkategorie nur<br />

dadurch zu motivieren, als daß mittels des vorauszusetzenden Dinges<br />

gegenüber der bloßen transzendentalen Zeitbedingung bereits eine<br />

Änderung des semantischen Zusamenhanges gegeben ist, die einen<br />

solchen Austausch gegenüber der transzendentalen Zeitbedingung der<br />

ersten Analogie nicht nur möglich macht, sondern auch sinnvoll<br />

erscheinen läßt: Die transzendentale Zeitbedingung der Substanzkategorie<br />

setzt nur vermutlich die Kontinuitätshypothese der transzendentalen<br />

Ästehtik voraus. Im reinen Verstandesbegriff der Substanzkategorie ist die<br />

Kontinuitätshypothese zumindest auf Grund des Bezuges auf ein Ding<br />

überhaupt unzweifelhaft vorauszusetzen, sodaß die Ersetzung des bloßen<br />

Wechsels durch die Veränderlichkeit sinnvoll ist. — Die<br />

Kontinuitätsbedingung ist nun auch der Kausalitätskategorie<br />

vorausgesetzt, gleich aus welchem Grund diese Bedingung vorausgesetzt<br />

werden kann: ob transzendentalästhetisch aus der bloßen Sinnlichkeit oder<br />

aus der modallogischen Definition der Sukzessivität, oder ob aus der<br />

metaphysischen Vorausetzung eines Dinges der Prädikate — ohne<br />

Kontinuitätsbedingung kann die Kausalitätskategorie als Kategorie der<br />

Erfahrung nicht konstituiert werden. Abgesehen davon, daß die<br />

modallogische Definition der Sukzessivität schon ein Ding der<br />

Prädikatisierung implizit vorausetzt, macht demnach die folgenlose<br />

Vertauschbarkeit von Wechsel und Veränderlichkeit im reinen

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