Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Seite 106 Umweltverträglichkeitsuntersuchung
Drucksache 16 / 7601 – „Gesundheitsgefahr durch Legionellen in Kühltürmen“, aus der
hervorgeht, dass die Gesundheitsgefährdung durch Legionellen in Kühltürmen für die in
der Umgebung lebende Bevölkerung als äußerst gering einzuschätzen ist.
III. Verschattung
1. Darstellung der Trägerin der Maßnahme
Die Verminderung der Sonnenscheindauer aufgrund der Verschattung durch Kühlturm-
schwaden und Bauwerke ist nach Darstellung der Trägerin der Maßnahme bei Verwirkli-
chung der geplanten Maßnahme am größten, für die GuD- Variante noch deutlich und für
die Nullvariante am geringsten. Selbst die mit der geplanten Maßnahme einhergehende
zusätzliche Verschattung bewege sich deutlich unterhalb der natürlichen Schwankungs-
breite. Nachteilige gesundheitliche Auswirkungen oder erhebliche Belästigungen durch
die Reduzierung der Sonnenscheindauer seien nicht zu erwarten.
2. Anregungen und Bedenken
Diesbezüglich wurde im Rahmen des Raumordnungsverfahrens vorgetragen, die Radien
(in den Gutachten), innerhalb derer die Auswirkungen auf das Lokalklima und die Schat-
tenbildung durch Dampfschwaden untersucht wurden, seien zu gering angenommen.
Auch in einer Entfernung von 3,5 km von der geplanten Maßnahme sei mit einer erhebli-
chen Minderung der Sonnenscheindauer zu rechnen. Es wird angenommen, dass sich bei
Verwirklichung der geplanten Maßnahme die Wolkenbildung um circa 70% vergrößern
könnte.
Ferner wird eingewandt, dass die Emissionen des zusätzlichen Kühlturms eine weitere, die
Lebensqualität erheblich mindernde und als gesundheitsschädlich (Vitamin-D-Bildung
und –Mangel, Depressionen) empfundene Verschattung der umliegenden Städte und
Gemeinden bedingen würde. Bedingt durch die dampfförmigen Emissionen der Schorn-
steine und Kühltürme seien Grundstücke, selbst bei an sich wolkenlosem Himmel, oft
stundenlang oder sogar ganztägig beschattet. Dieser als unerträglich empfundene Zu-
stand würde durch die geplante Maßnahme weiter verschärft. Dies stelle eine massive
Beeinträchtigung der Wohn- und Lebensqualität dar.
Im Ergebnisbericht (Seite 109) würde von der Trägerin der Maßnahme beschrieben, dass
dem Nutzungsanspruch „Wohnen und Wohnumfeld im Untersuchungsraum“ eine mittlere
Bedeutung beigemessen würde und die derzeitige Verminderung der Sonnenscheindau-
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009