Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 112 Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
Die nach Darstellung <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme mit sehr konservativen Annahmen be-<br />
rechneten Werte für die effektive Jahresdosis durch die in Kohlenstaub, Flugasche und<br />
Erdgas enthaltenen natürlich radioaktiven Stoffe an verschie<strong>de</strong>nen <strong>Beurteilung</strong>spunkten in<br />
<strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>s Kraftwerkes Staudinger liegen für alle drei betrachteten Varianten weit<br />
(mehr als drei Größenordnungen) unter <strong>de</strong>n Werten für die jährliche mittlere effektive Do-<br />
sis <strong>de</strong>r Bevölkerung <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland, sodass durch keine Variante mit<br />
Auswirkungen auf die Bevölkerung zu rechnen sei. Vor diesem Hintergrund sei auf eine<br />
Betrachtung von Auswirkungen durch ionisieren<strong>de</strong> Strahlung verzichtet wor<strong>de</strong>n.<br />
2. Anregungen und Be<strong>de</strong>nken<br />
In <strong>de</strong>n Anregungen und Be<strong>de</strong>nken sowie während <strong>de</strong>s Erörterungstermins wur<strong>de</strong> vorge-<br />
tragen, dass die Annahmen bezüglich <strong>de</strong>s Gehalts <strong>de</strong>r verfeuerten Steinkohle an radioak-<br />
tiven Stoffen in <strong>de</strong>r Berechnung als nicht ab<strong>de</strong>ckend angesehen wer<strong>de</strong>n könnten. Die<br />
Angaben <strong>de</strong>s Radioaktivitätsgehalts basierten auf <strong>de</strong>m UNSCEAR- Bericht von 1988. Die<br />
vom TÜV Nord verwandten mittleren Radioaktivitätsgehalte seien niedriger als die mittle-<br />
ren Radioaktivitätsgehalte <strong>de</strong>s UNSCEAR - Berichts. Des Weiteren sei es problematisch,<br />
sich nur auf die Mittelwerte eines Lan<strong>de</strong>s zu beziehen, da die Werte je nach konkretem<br />
Herkunftsort <strong>de</strong>utlich verschie<strong>de</strong>n sein könnten. Ohne Festlegung (und entsprechen<strong>de</strong><br />
Einschränkung im Rahmen <strong>de</strong>s Verfahrens) <strong>de</strong>s genaueren Herkunftsorts <strong>de</strong>r Steinkohle<br />
lasse sich daher keine halbwegs zuverlässige Prognose <strong>de</strong>r zukünftigen Strahlenbelastung<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung abgeben. Es seien erheblich höhere Belastungen möglich, als sie in <strong>de</strong>n<br />
Antragsunterlagen ausgewiesen wür<strong>de</strong>n.<br />
Weiterhin sei im Gutachten unberücksichtigt geblieben, dass die Bevölkerung im vor<strong>de</strong>-<br />
ren Spessartgebiet durch Radon in <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nluft bereits jetzt so stark vorbelastet sei wie<br />
in einigen Problemgebieten im Schwarzwald o<strong>de</strong>r im Harz.<br />
Die Immissionen <strong>de</strong>r radioaktiv belasteten Stäube lagerten sich seit Jahrzehnten auf <strong>de</strong>n<br />
Bö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Region ab und wür<strong>de</strong>n dort durch Nie<strong>de</strong>rschläge ausgelaugt, die in das<br />
Grundwasser (Trinkwasserversorgung) versickerten.<br />
In <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme vorgelegten Gutachten sei die Belastung <strong>de</strong>r<br />
Staubimmissionen nach <strong>de</strong>r Berechnungsgrundlage Bergbau (BglBb), nicht aber <strong>de</strong>r<br />
Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) zu bewerten. Weiter wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Punkte <strong>de</strong>s<br />
Gutachtens kritisiert:<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009