Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 172 Wirkung auf die Raumordnungsfaktoren<br />
2. Raumbe<strong>de</strong>utsame Auswirkungen und Vereinbarkeit mit <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>r<br />
Raumordnung und Lan<strong>de</strong>splanung<br />
a) Stromeinspeisung<br />
Laut Energiebericht <strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sregierung von 2006 ( www.hmulv.hessen.<strong>de</strong> )<br />
macht <strong>de</strong>r altersbedingte Reinvestitionsbedarf und <strong>de</strong>r zwischen <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sregierung<br />
und <strong>de</strong>r Versorgungswirtschaft vereinbarte Kernenergieausstieg in <strong>de</strong>n nächsten Jahr-<br />
zehnten in Deutschland einen Kraftwerksneubau in <strong>de</strong>r Größenordnung von über<br />
40.000 MW erfor<strong>de</strong>rlich. Das be<strong>de</strong>utet, dass durchschnittlich je<strong>de</strong>s dritte Kraftwerk durch<br />
einen Neubau ersetzt wer<strong>de</strong>n muss. Hinsichtlich <strong>de</strong>r Kraftwerke in Hessen gilt, dass die<br />
Lan<strong>de</strong>sregierung, um auch in Zukunft eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche<br />
Stromversorgung gewährleisten zu können, sich für eine Kraftwerksstruktur mit zentralen<br />
und <strong>de</strong>zentralen Anlagen, mit einer kostengünstigen Stromerzeugung und einem diversi-<br />
fizierten Energiemix unter Einschluss von Kernenergie und Kohle eingesetzt hat und ein-<br />
setzen wird. Einer von vier energiepolitischen Schwerpunkten <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sregierung ist<br />
<strong>de</strong>r Einsatz mo<strong>de</strong>rnster Steinkohletechnologie am Standort Staudinger und gegebenen-<br />
falls an an<strong>de</strong>ren potenziellen Kraftwerksstandorten in Hessen. Ein weiterer Schwerpunkt<br />
ist <strong>de</strong>r Ausbau <strong>de</strong>r Kraft- Wärme- Kopplung mit anschließen<strong>de</strong>n Wärmenetzen (Energie-<br />
bericht 2006 <strong>de</strong>r Hessischen Lan<strong>de</strong>sregierung, Seite 19).<br />
Einer dauerhaft gesicherten, effizienten, umweltverträglichen sowie kostengünstigen<br />
Energieversorgung <strong>de</strong>r Bevölkerung und <strong>de</strong>r Wirtschaft kommt aus lan<strong>de</strong>splanerischer<br />
Sicht auch <strong>de</strong>r höheren Lan<strong>de</strong>splanungsbehör<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Regierung von Unterfranken<br />
höchste Be<strong>de</strong>utung zu. Danach ist vor <strong>de</strong>r Errichtung von Hochspannungsfreileitungen zu<br />
prüfen, ob durch an<strong>de</strong>re Maßnahmen <strong>de</strong>r Neubau vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n kann (RPS 2000,<br />
Grundsatz 8-21).<br />
Heute übliche Kraftwerksblockgrößen konventioneller thermischer Kraftwerke im Bereich<br />
von circa 700 bis circa 1.050 MW Nettoleistung können nur an das 380 kV- Netz ange-<br />
schlossen wer<strong>de</strong>n. Beim Bau solcher Kraftwerke an neuen Kraftwerksstandorten wird also<br />
immer wie<strong>de</strong>r die Problematik eines erfor<strong>de</strong>rlichen Ausbaus <strong>de</strong>s Übertragungsnetzes zur<br />
Gewährleistung <strong>de</strong>r Netzstabilität und eines ausreichen<strong>de</strong>n Abfuhrquerschnittes auftreten.<br />
Zur Vermeidung von Leitungsneubauten <strong>de</strong>r Höchstspannungsebene drängen sich daher<br />
bestehen<strong>de</strong> Kraftwerksstandorte mit Anschluss an das 380 kV- Netz gera<strong>de</strong>zu auf. Die<br />
Umspannanlage Großkrotzenburg ist in acht 380 kV- Stromkreise eingebun<strong>de</strong>n, nämlich<br />
zwei in (nordwestlicher) Richtung Karben, zwei in (nordöstlicher) Richtung Dipperz, zwei in<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009