Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Seite 190 Wirkung auf die Raumordnungsfaktoren
sie – unter Berücksichtigung der Vorbelastungen – bezogen auf das Schutzgut Boden (und
damit auch die landwirtschaftliche Nutzung) durch die geplante Maßnahme und die ver-
tieft geprüften Varianten keine erheblichen negativen Auswirkungen.
II. Anregungen und Bedenken
Einwender befürchten Qualitätsverluste für die Landwirtschaft, beispielsweise beim Fran-
kenwein sowie bei (ökologisch angebautem) Obst und Gemüse durch die Schadstoffein-
träge. Des Weiteren wurde vorgetragen, dass im Umkreis des Kraftwerks Waldflächen auf
Grund der hohen Säureeinträge, als deren Verursacher das bestehende Kraftwerk vermu-
tet werde, gekalkt werden müssten. Es wurde darüber hinaus ein Gesundheitsproblem
(Leukose) in einem Mastbetrieb in der Nähe des Kraftwerks sowie Fruchtbarkeitsprobleme
bei Tieren angesprochen. Daher wurde beantragt, dass die Veterinärverwaltung die Ursa-
chen ermitteln solle.
III. Bewertung
1. Erfordernisse der Raumordnung und Landesplanung
a) Landesentwicklungsplan Hessen 2000
Der Agrarstandort Hessen ist im Hinblick auf die gesellschaftspolitischen Aufgaben der
Landwirtschaft, sowie des Wein-, Obst- und Gartenbaues zu sichern. Für die Landwirt-
schaft besonders geeignete Flächen sind entsprechend der Festlegungen des LEP Hessen
2000 in ausreichendem Umfang zu erhalten und durch die Regionalplanung zu sichern
(Kapitel 5.3 und 9.1). Gemäß Landesentwicklungsplan Hessen 2000 ist der Wald in sei-
nem Bestand zu erhalten und an geeigneter Stelle zu mehren. Seine Bewirtschaftung soll
einen möglichst hohen Beitrag zu den Umwelt-, Lebens- und Wirtschaftsverhältnissen leis-
ten. Gleichzeitig sollen die Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes gesichert werden
(Kapitel 9.2).
b) Regionalplan Südhessen 2000
Die landwirtschaftlichen Flächen und der Wald sollen in ihren wirtschaftlichen, ökologi-
schen und sozialen Funktionen nachhaltig gesichert werden (Grundsätze 10.1- 1 und 10.2-
1). In den in der Karte dargestellten "Bereichen für die Landwirtschaft" hat die landwirt-
schaftliche Bodennutzung Vorrang vor anderen Nutzungsansprüchen. Sie sollen zur Ver-
sorgung der Bevölkerung der Region mit ausreichenden, qualitativ hochwertigen und re-
gionstypischen Nahrungsmitteln beitragen (Grundsatz 10.1- 2).
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009