Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 132 Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
sei zu untersuchen, inwieweit sich durch die Vermischung saure Tröpfchen bil<strong>de</strong>n und wie<br />
<strong>de</strong>r durch die Kühlturmbeimischung gezielt erzeugte saure Nebel sich als saurer Regen in<br />
<strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>s Standorts Staudinger nie<strong>de</strong>rschlage.<br />
Weiterhin wur<strong>de</strong> vorgebracht, dass <strong>de</strong>r Untersuchungsraum nicht ausreichend ausgewei-<br />
tet wor<strong>de</strong>n sei. Die Belastungen <strong>de</strong>s Kraftwerks Staudinger seien weit über diesen Unter-<br />
suchungsraum hinaus spürbar. Gera<strong>de</strong> im Gesamtraum Spessart seien Wald und Bo<strong>de</strong>n<br />
und damit letztendlich auch <strong>de</strong>r Mensch durch <strong>de</strong>n „Sauren Regen“ beeinträchtigt. Die<br />
Deposition <strong>de</strong>r Luftschadstoffe, Stoffumwandlung auf <strong>de</strong>m Luftpfad und eine mögliche<br />
Gesundheitsgefährdung durch Bo<strong>de</strong>nbelastungen beim Gelangen <strong>de</strong>r Schadstoffe über<br />
landwirtschaftliche Nutzflächen in die Nahrungskette sei nicht ausreichend untersucht<br />
wor<strong>de</strong>n. Verstärkt sei hier die Gefahr irreversibler Schädigungen durch Schadstoffeinträ-<br />
ge über die Luft in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n und bis ins Grundwasser durch die äußerst geringe Puffer-<br />
fähigkeit <strong>de</strong>r Buntsandsteinbö<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Spessarts gegeben.<br />
Weiterhin wur<strong>de</strong> im Hinblick auf das Schutzgut Bo<strong>de</strong>n vorgetragen, dass durch <strong>de</strong>n Aus-<br />
stoß von circa 4.000 Tonnen pro Jahr Schwefeldioxid die Bö<strong>de</strong>n versauerten und dadurch<br />
bedingt eine erhöhte Kalkeinbringung erfor<strong>de</strong>rlich sei. Saurer Regen verursache Umwelt-<br />
schä<strong>de</strong>n an Gebäu<strong>de</strong>n und Natur, was mit erheblichen Kosten für <strong>de</strong>n Steuerzahler ver-<br />
bun<strong>de</strong>n sei.<br />
5. Zusatzbelastung durch Schadstoffeinträge<br />
In <strong>de</strong>n eingegangenen Anregungen und Be<strong>de</strong>nken wur<strong>de</strong> weiterhin vorgebracht, dass<br />
durch die geplante Maßnahme die Menge an emittierten Schadstoffen zunehmen wer<strong>de</strong><br />
und somit mit einer erhöhten Anreicherung von Schadstoffen im Bo<strong>de</strong>n und daraus fol-<br />
gend mit einer zusätzlichen Grundwasserverunreinigung zu rechnen sei.<br />
Es wur<strong>de</strong> kritisiert, dass im Gutachten nur mit einer zusätzlichen Jahresbelastung in Höhe<br />
von 2 kg Schwefel pro ha*a gerechnet wer<strong>de</strong>, wobei auch diese Zusatzbelastung im Hin-<br />
blick auf die angegebene Hintergrundbelastung von 13 bis 19 kg Schwefel pro ha*a kei-<br />
nesfalls als nicht signifikant zu bezeichnen sei. In <strong>de</strong>n Unterlagen seien die prognostizier-<br />
ten Frachten in Höhe von 0,4 kg NO2 pro ha*a, 6 kg SO2 pro ha*a und 3 kg Staub pro ha*a<br />
mit zulässigen Einträgen durch die Landwirtschaft gemäß <strong>de</strong>r Düngeverordnung vergli-<br />
chen wor<strong>de</strong>n. Dieser Vergleich entbehre jeglichen Fachverständnisses.<br />
Darüber hinaus wird kritisiert, dass die Auswirkungen durch Nebenprodukte und Abfälle<br />
(zum Beispiel Flugasche) auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n nur unzureichend behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n seien. Es<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009