Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Schutzgut Luft Seite 83<br />
Im Sinne einer konservativen Betrachtung hätte in <strong>de</strong>r Immissionsprognose ein durchgän-<br />
giger Volllastbetrieb von 8.760 Stun<strong>de</strong>n angesetzt wer<strong>de</strong>n müssen. Die statistischen<br />
Prognoseunsicherheiten von AUSTAL 2000 seien so hoch, dass eine belastbare Aussage<br />
über eventuelle ökologische Vorteile <strong>de</strong>r geplanten Maßnahme beziehungsweise über die<br />
Irrelevanz <strong>de</strong>r Immissionsbeiträge gar nicht möglich sei.<br />
Die Bürgerinitiative „Stopp Staudinger!“ trägt vor, die bereits erwähnten NO2- Messungen<br />
hätten belegt, dass im Nahbereich <strong>de</strong>s Kraftwerkes teilweise Konzentrationen von mehr<br />
als 400 µg/m³ NO2 erreicht wür<strong>de</strong>n. Dieser Wert sei nach <strong>de</strong>r 22. BImSchV eine Alarm-<br />
schwelle. Die Ursache hierfür seien untypische Ausbreitungsbedingungen bedingt durch<br />
die geringe Temperaturdifferenz zwischen <strong>de</strong>n Kühlturmschwa<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Umgebungs-<br />
luft (am Kühlturmrand teilweise nur 4°C). Dies reiche nicht aus, um die Abgase nach oben<br />
abzuleiten, sodass bei Schwachwindwetterlagen die Abgase aufgrund <strong>de</strong>r höheren Dichte<br />
zu Bo<strong>de</strong>n sinken wür<strong>de</strong>n. Die von <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme vorgelegte Immissions-<br />
prognose berücksichtige diesen Fall nicht und sei somit falsch und zu wie<strong>de</strong>rholen.<br />
Darüber hinaus sei <strong>de</strong>r Kühlturm nicht geeignet die Schadgase abzuleiten. So komme es<br />
verstärkt zur Bildung saurer Abgaskomponenten. Es sei auch zu untersuchen, inwieweit<br />
sich durch die Vermischung saure Tröpfchen bil<strong>de</strong>n, die sich als saurer Regen in <strong>de</strong>r Um-<br />
gebung <strong>de</strong>s Standorts Staudinger nie<strong>de</strong>rschlagen. Auch führten die Reaktionen zwischen<br />
<strong>de</strong>m Rauchgas und <strong>de</strong>m Kühlturmschwa<strong>de</strong>n zur Neubildung von Schadstoffen.<br />
Für die im Rhein- Main- Gebiet geplanten immissionsrelevanten Großvorhaben sei eine<br />
Gesamtbelastungsbetrachtung anzustellen. Eine anrechenbare reduzierte Immissionszu-<br />
satzbelastung für staubgebun<strong>de</strong>ne Schadstoffe, die hinsichtlich <strong>de</strong>r ökologischen Verbes-<br />
serung <strong>de</strong>r Gesamtbetrachtung überhaupt als relevant angesehen wer<strong>de</strong>n könne, sei nur<br />
bei Verwirklichung <strong>de</strong>r GuD- Variante gegeben. Aufgrund <strong>de</strong>r NOx- Vorbelastung im Bal-<br />
lungsraum Untermain sei auch für die GuD- Variante eine Verbesserung <strong>de</strong>r ökologischen<br />
Gesamtsituation nur sehr eingeschränkt gegeben.<br />
Angesichts <strong>de</strong>r unzumutbar hohen Vorbelastung sei je<strong>de</strong> auch noch so geringe Zusatzbe-<br />
lastung nicht mehr tolerierbar beziehungsweise verhin<strong>de</strong>re eine wirkungsvolle Reduktion<br />
<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Belastungen.<br />
<strong>Lan<strong>de</strong>splanerische</strong> <strong>Beurteilung</strong>