Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Schutzgut Wasser (Grundwasser und Oberflächengewässer) Seite 141
heutigen Anforderungen entspreche. Es wird gefordert, dass bezüglich der Überwachung
und Dokumentation von Auswirkungen auf das Gewässer, insbesondere bei extremen
Wetterlagen, eine entsprechende Eigenüberwachung festzuschreiben sei, um Schäden
am Gewässer zu vermeiden. Gemäß der Fischgewässerverordnung gehe der Gutachter
davon aus, dass eine Maximaltemperatur von 28° C im Main der Verordnung entspreche.
Behörden des Freistaates Bayern hätten im Genehmigungsverfahren für das Kraftwerk
Irsching einen Grenzwert von 25° C für die Donau festgesetzt und seien gezielt unter der
Marke von 28°C geblieben. Kritisch wird auch der Betrieb des Kühlsystems in den Som-
mermonaten bei Niedrigwasser des Mains gesehen. Schon jetzt werde im Sommer die
Marke von 27° C erreicht – dies habe in den Sommermonaten des Jahres 2003 zu Ein-
schränkungen des Betriebes der bestehenden Kraftwerksblöcke geführt. Durch den Be-
trieb von Block 6 dürfe keine höhere Wärmefracht als bisher in den Main eingebracht
werden, um die Unterlieger nicht über die bestehenden Restriktionen hinaus zu beschrän-
ken.
Die Darstellung der Wärmeabfuhr in der Simulation sei unklar. So sinke die Temperatur
des Kühlwassers bei der Darstellung der Blöcke 1 und 3 erst im Gewässer, während dies
bei der Betrachtung der Maßnahme bereits im Auslaufkanal geschehe. Ursächlich hierfür
könne die Wärmeabgabe in den Boden, in die Luft oder schlicht ein Rechenfehler sein.
Hinsichtlich der Kühlturmtechnik wurde eingewandt, dass aufgrund der Ableitung der ge-
reinigten Rauchgase über den Kühlturm eine Kontamination des zurückrieselnden Kühl-
wassers mit Schadstoffen zu befürchten sei. Ferner wird eingewandt, dass hinsichtlich der
Verkeimung des Kühlwassersystems keine weitergehenden Reinigungs- und Vorsorge-
maßnahmen vorgesehen worden seien.
Zur geplanten Errichtung von Anlageteilen im Überschwemmungsgebiet des Mains wird
eingewandt, das Bauvorhaben schränke den Überschwemmungsraum des Mains ein und
verschärfe damit die Risiken von Hochwasserereignissen für die stromabwärts gelegenen
Siedlungsgebiete. Die Auswirkungen des Baus der Kühlturmzusatzwasseraufbereitungs-
anlage im Überschwemmungsgebiet sowie der Kohletransport vom Hafen zu den Kohle-
lagern durch das Überschwemmungsgebiet seien nicht untersucht worden. Die durch
Abräumung der Kohlehalden frei gewordene Fläche solle man vor dem Hintergrund der
Klimaveränderung für die Vergrößerung des Überschwemmungs- und Retentionsraumes
nutzen und nicht erneut überbauen lassen. Der Bau der geplanten Maßnahme schaffe
damit im Verhältnis zu einer sonst möglichen Erweiterung des Überschwemmungsgebie-
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