Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 44 Verfahrensrechtliche Fragen, Variantenprüfung<br />
d) Potenziale von Erneuerbaren Energien in Hessen<br />
Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien habe in Deutschland in <strong>de</strong>n letzten Jah-<br />
ren – bedingt durch die För<strong>de</strong>rung im Rahmen <strong>de</strong>s Erneuerbare- Energien- Gesetzes<br />
(EEG) – spürbar zugenommen. Diese Entwicklung wer<strong>de</strong> sich auch künftig weiter fortset-<br />
zen. Die Bruttostromerzeugung aus Erneuerbaren Energien und <strong>de</strong>zentralen KWK- Anla-<br />
gen könne in Hessen von 2,5 TWhel im Jahr 2007 bis auf 10,5 TWhel im Jahr 2030 um das<br />
rund Vierfache gesteigert wer<strong>de</strong>n. Somit könnte etwa ein Drittel <strong>de</strong>s hessischen Strom-<br />
bedarfs (En<strong>de</strong>nergie) im Jahr 2030 (33,8 TWhel) mit erneuerbaren Energien ge<strong>de</strong>ckt wer-<br />
<strong>de</strong>n.<br />
Bis zum Jahr 2030 könne somit im Optimalfall ein Rückgang <strong>de</strong>s jährlichen Strombedarfs<br />
durch Effizienzmaßnahmen sowie eine <strong>de</strong>utliche Steigerung bei <strong>de</strong>r Nutzung erneuerba-<br />
rer Energien und <strong>de</strong>zentraler KWK- Anlagen erreicht wer<strong>de</strong>n. Der Ausbau <strong>de</strong>r Erneuerba-<br />
ren Energien und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>zentralen KWK reiche mit 10,5 TWhel im Jahr 2030 allerdings bei<br />
weitem nicht aus, um <strong>de</strong>n Strombedarf (En<strong>de</strong>nergie) Hessens von min<strong>de</strong>stens 33,8 TWhel<br />
zu <strong>de</strong>cken. Bereits das Erreichen von rund einem Drittel dieses Bedarfs sei sehr ambitio-<br />
niert und setze die tatsächliche Nutzung aller i<strong>de</strong>ntifizierten technisch- wirtschaftlichen<br />
Potenziale voraus.<br />
e) Stromerzeugung und Gesamtbilanz für Hessen<br />
Hessen sei seit mehreren Jahren ein Bun<strong>de</strong>sland, in <strong>de</strong>m mehr Strom verbraucht als er-<br />
zeugt wer<strong>de</strong>. Die Bruttostromerzeugung in Hessen habe sich im Jahr 2007 auf rund<br />
15,7 TWhel belaufen. Damit habe sie um annähernd die Hälfte niedriger gelegen als noch<br />
im Jahr 2006 (30,6 TWhel). Verantwortlich hierfür sei <strong>de</strong>r Ausfall <strong>de</strong>r Kernkraftwerksblöcke<br />
Biblis A und B gewesen, die nahezu über das gesamte Jahr 2007 nicht zur Verfügung ge-<br />
stan<strong>de</strong>n hätten. Hessen habe somit im Jahr 2006 circa 25 % (+10 TWhel) und im Jahr 2007<br />
sogar circa 60 % (+24,7 TWhel) <strong>de</strong>s Bruttostrombedarfs importieren müssen.<br />
Durch die Realisierung heute bekannter Kraftwerksplanungen könnten im Jahr 2013 zu-<br />
sätzlich 13,4 TWhel Strom in Hessen erzeugt wer<strong>de</strong>n, rund 55 % davon in <strong>de</strong>r hier verfah-<br />
rensgegenständlichen Maßnahme. Mit <strong>de</strong>m zusätzlich möglichen Ausbau erneuerbarer<br />
Energien könnten somit im Jahr 2030 unter optimalen Voraussetzungen 31,8 TWhel in<br />
Hessen erzeugt wer<strong>de</strong>n. Demgegenüber stehe für das Jahr 2030 auch bei <strong>de</strong>r Umsetzung<br />
ehrgeiziger Energiesparmaßnahmen ein Bruttostrombedarf in Hessen von etwa<br />
33,8 TWhel.<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009