Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Seite 162 Wirkung auf die Raumordnungsfaktoren
• Erhaltung und Schaffung eines differenzierten Angebots zukunftsfähiger Arbeitsplät-
ze;
• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft.
3. Veränderung der Gewerbeflächenentwicklung
Die Erweiterung um den Neubau Block 6 erfolgt gemäß der Planung der Maßnahmenträ-
gerin innerhalb des derzeitigen Kraftwerksgeländes. Eine Flächeninanspruchnahme wei-
terer vorhandener oder geplanter Gewerbeflächen ist nicht geplant, ein Einfluss auf die
Gewerbeflächenentwicklung durch die geplante Maßnahme sei daher nach Einschätzung
der Trägerin der Maßnahme nicht zu erwarten. Angesichts der genannten Beschäfti-
gungseffekte sei auch nicht davon auszugehen, dass durch die geplante Maßnahme Ent-
wicklungen induziert werden, die die Gewerbeflächenentwicklung in einem relevanten
Umfang beeinflussen.
4. Veränderung im Bereich Tourismus / Fremdenverkehr
Gemessen an den von der Trägerin der Maßnahme ermittelten Fremdenverkehrszahlen ist
von einer insgesamt geringen Bedeutung des Tourismus im Untersuchungsraum auszu-
gehen. Angesichts der geringen zusätzlichen Beeinträchtigungen insgesamt (im Bezug
auf Siedlung mittlere Beeinträchtigungen) der geplanten Maßnahme auf das Landschafts-
bild im Mittel- und Fernbereich wird die geplante Maßnahme nicht zu einer großräumigen
oder (lokal) starken Beeinträchtigung der Tourismusfunktionen führen.
II. Anregungen und Bedenken
Es wurde unter anderem vorgetragen, die Maßnahme vernichte Arbeitsplätze. Investitio-
nen in Seniorenwohnanlagen könnten mit Folgen für die Gewerbesteuereinnahmen fehl-
schlagen, weil ein Standort mit einem durch die Feinstäube der geplanten Maßnahme
gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen unattraktiv werde. Es sei vorherseh-
bar, dass ein erhöhter Schadstoffausstoß weitere Schäden für die Volkswirtschaft auf di-
versen Gebieten mit sich bringe. Dazu gehörten unter anderem erhöhte Kosten im Ge-
sundheitswesen, Beseitigung von Schäden in der Natur etc.
Zudem sei mit einer weiteren Erhöhung der Energiepreise zu rechnen, da Kohle im Ein-
kauf immer teurer werde, was ein Umlegen der gestiegenen Preise auf die Verbraucher
zur Folge habe. Im Ergebnis sei Kohle langfristig teurer als alternative Energieträger. So-
wohl individuelle als auch kollektive Schäden ergäben sich daraus, dass Solaranlagen auf-
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009