Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 174 Wirkung auf die Raumordnungsfaktoren<br />
Eine verbrauchsnahe Stromerzeugung entspricht auch <strong>de</strong>n Grundsätzen <strong>de</strong>r bayerischen<br />
Lan<strong>de</strong>splanung (siehe 1.d)). Der Standort <strong>de</strong>s Kraftwerks Staudinger steht nach Ansicht<br />
<strong>de</strong>r Regierung von Unterfranken angesichts seiner Be<strong>de</strong>utung für die Energieversorgung<br />
<strong>de</strong>r Metropolregion Frankfurt Rhein- Main und <strong>de</strong>r Region Bayerischer Untermain nicht zur<br />
Disposition. Das gelte darüber hinaus grundsätzlich auch für dortige Erweiterungs- o<strong>de</strong>r<br />
Ersatzvorhaben (siehe 1.d)).<br />
b) Fernwärme<br />
Grundsätzlich entspricht die Wärmeauskopplung und Abwärmenutzung von Energieer-<br />
zeugungsanlagen <strong>de</strong>n rechtlichen Bestimmungen <strong>de</strong>s Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes<br />
sowie <strong>de</strong>n Festlegungen <strong>de</strong>r hier relevanten Raumordnungspläne. Allerdings machen<br />
we<strong>de</strong>r das Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz noch die Raumordnungspläne Angaben zum<br />
Umfang <strong>de</strong>r Wärmeauskopplung. Die Nutzung von Abwärme bei <strong>de</strong>r Stromerzeugung<br />
und <strong>de</strong>r Ausbau von Wärmenetzen beruht auf einem Anreizprinzip und nicht auf verpflich-<br />
ten<strong>de</strong>n Maßgaben (siehe §§ 7, 7a KWKG). Nach Angaben <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme<br />
könne sie <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s Fernwärmenetzes nicht alleine vornehmen, sie habe aber zum<br />
Teil bereits schriftlich erklärt, sich am wirtschaftlichen Ausbau <strong>de</strong>s Fernwärmenetzes und<br />
hierzu erfor<strong>de</strong>rlicher weiterer Maßnahmen zu beteiligen. Die Maßnahmenträgerin betont,<br />
dass durch die kontinuierliche Anbindung von Kun<strong>de</strong>n sowohl im industriellen als auch im<br />
kommunalen Nahbereich um das Kraftwerk Staudinger bereits heute das Fernwärmepo-<br />
tential aus Block 5 weiter vorangetrieben wer<strong>de</strong>. Bis Herbst 2009 beabsichtigt die Träge-<br />
rin <strong>de</strong>r Maßnahme aus <strong>de</strong>m Kraftwerk Staudinger eine neue circa zwei Kilometer lange<br />
Fernwärmeleitung Richtung Großkrotzenburg zu verlegen. Diese Leitung kann auch Rich-<br />
tung Bayern ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Laut einer Umfrage durch die Gemein<strong>de</strong> Großkrotzen-<br />
burg haben circa 500 Hauseigentümer Interesse an einer Umstellung ihrer Heizung auf<br />
Fernwärmeversorgung gezeigt. Damit kann eine Verdreifachung <strong>de</strong>s Wärmebedarfs von<br />
heute 8 auf rund 24 MW Anschlussleistung in Großkrotzenburg erreicht wer<strong>de</strong>n. Die vor-<br />
han<strong>de</strong>ne Fernwärmeleitung ist für dieses Potenzial nicht ausreichend dimensioniert.<br />
Technisch ist mit <strong>de</strong>m bestehen<strong>de</strong>n Kraftwerk eine Auskopplung von knapp 350 MWth<br />
möglich. Die aufgrund <strong>de</strong>r Nachfrage ausgekoppelte Fernwärmeleistung liegt nach An-<br />
gaben <strong>de</strong>r Maßnahmenträgerin (Stand 2007) jedoch nur bei max. 88 MWth. Mit <strong>de</strong>r geleis-<br />
teten Fernwärmeproduktion von 170 GWh pro Jahr wer<strong>de</strong>n circa 16.000 Haushalte über<br />
die Stadtwerke Hanau und die Gemein<strong>de</strong>werke in Großkrotzenburg versorgt (E.ON Kraft-<br />
werke GmbH, Neue Energie durch Fernwärme Kraftwerk Staudinger).<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009