Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Schutzgut Tiere, Pflanzen, Biotope und biologische Vielfalt Seite 147
Biotoptypen oder versiegelte oder teilversiegelte Flächen durch die geplante Maßnahme
beziehungsweise die (geprüften) Varianten in Anspruch genommen würden. Außerdem
wird dargelegt, dass bei allen raumplanerisch bedeutsamen Maßnahmen eine spezielle
artenschutzrechtliche Prüfung (saP) erforderlich sei, da solche Maßnahmen (wie hier der
Bau eines Kraftwerks) die Brutstätten seltener Vögel zerstören könnten. Dafür seien hin-
sichtlich des Störungsverbots nach dem Bundes- Naturschutzgesetz bei der Frage der
Beeinträchtigung von Vögeln durch Lärm bereits 47 dB(A) als populationsbezogene, art-
spezifische Störgröße relevant. Außerdem befänden sich Zugvögelstrecken über dem
Standort Staudinger. Deren Beeinträchtigung durch die Verwirklichung der geplanten
Maßnahme sei nicht geprüft worden.
Außerdem wird angeführt, die geplante Erweiterung des Kraftwerkes bringe auf jeden Fall
eine Erhöhung des Schadstoffeintrags in die Umwelt mit sich. Bei der Frage der Immissi-
onsbelastung müsse man auch von einer erhöhten Belastung durch Brennstoffanlieferun-
gen über Wasser, Schiene oder Straße ausgehen. Unter anderem würden sich durch die
Freisetzung des Rauchgases Säuren bilden, die in näherer Umgebung eine Schädigung
der Flora und Fauna – insbesondere in den Naturschutzgebieten und im Wald – hervorru-
fen könnten. Brandschäden an den Blättern der Laubbäume würden durch den Schwefel-
gehalt der Luft (sichtbar an den Blättern der Buchen auf der Luv- Seite des Hahnenkamms)
hervorgerufen.
Außerdem seien bereits heute geschützte Flächen wie zum Beispiel Sandmagerrasenflä-
chen durch hohen Nährstoffeintrag bedroht. Zu befürchten sei eine Eutrophierung und
damit einhergehend eine Verarmung der Artenvielfalt.
Die Prüfung der Auswirkungen durch Stickoxide, Schwefeldioxid als bodenversauernde
Stoffe auf Naturschutzgebiete, Flora- Fauna- Habitat- Gebiete (Natura 2000) und geschütz-
te Landschaftsbestandteile sei nicht ausreichend, da hierbei lediglich auf die Irrelevanz-
schwelle zum Schutz empfindlicher Pflanzen und Ökosysteme entsprechend Ziffer 4.4.3
TA- Luft abgestellt werde. Um Auswirkungen auf die empfindlichen Flora- Fauna- Habitat-
Lebensräume zuverlässig ausschließen zu können, müsste die Relevanzprüfung ergänzend
auch an den lebensraumspezifischen Empfindlichkeiten festgemacht werden. Darüber
hinaus sei zu begründen, warum die Ergebnisse auch im Hinblick auf die gesetzlich ge-
schützten Biotope, auf die geschützten Tier- und Pflanzenarten beziehungsweise auf alle
Waldlebensräume innerhalb und außerhalb der Flora- Fauna- Habitat- Gebiete übertrag-
bar seien. Die Auswirkungen von Schadstoffen müssten zum Beispiel für das Naturschutz-
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