Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 94 Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
Pipelinesystemen zu Speicherstätten in <strong>de</strong>r Nord<strong>de</strong>utschen Tiefebene transportiert wer-<br />
<strong>de</strong>n soll. Da we<strong>de</strong>r die CO2-Speicherstätten noch die Pipelinetrassen <strong>de</strong>rzeit seriös lokali-<br />
sierbar sind, können sie nicht Gegenstand <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>splanerischen Beurtei-<br />
lung sein. Zu<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong> in zahlreichen Anregungen und Be<strong>de</strong>nken – zu Recht – darauf<br />
hingewiesen, die CCS- Technologie dürfe gera<strong>de</strong> nicht (zugunsten <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maß-<br />
nahme) berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, da diese Technologie noch nicht ausgereift sei. Zu<strong>de</strong>m<br />
geht das Regierungspräsidium Darmstadt davon aus, dass zur Umsetzung einer dann<br />
marktreifen CCS- Technologie (zu gegebener Zeit und völlig unabhängig von <strong>de</strong>r hier<br />
verfahrensgegenständlichen Maßnahme) noch umfangreiche Verfahren zur Suche und<br />
Eignungsfeststellung von Verfahren zur Lagerung und zum Transport <strong>de</strong>s abgeschie<strong>de</strong>nen<br />
Kohlendioxids (unter Beteiligung <strong>de</strong>r Öffentlichkeit) erfor<strong>de</strong>rlich sein wer<strong>de</strong>n. Auf die ent-<br />
sprechen<strong>de</strong>n Ausführung unter A.I.3 wird verwiesen.<br />
c) CO2- Bilanz<br />
Bezüglich <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n CO2- Emissionen hat das Raumordnungsverfahren gezeigt,<br />
dass die Jahresfracht <strong>de</strong>r geplanten Maßnahme <strong>de</strong>utlich über <strong>de</strong>n Frachten <strong>de</strong>s Status<br />
Quo liegen wird. Gleiches gilt auch für die Nullvariante. Die GuD- Variante wird dagegen<br />
nur zu unwesentlich höheren CO2- Emissionen als <strong>de</strong>r Status Quo führen. Hierzu ist zu-<br />
nächst anzumerken, dass die Betrachtung <strong>de</strong>r CO2- Emission und <strong>de</strong>r damit verknüpften<br />
Auswirkungen auf das klimatische Geschehen nicht auf <strong>de</strong>n Geltungsraum <strong>de</strong>r hessischen<br />
und nordbayerischen Raumordnung beschränkt wer<strong>de</strong>n kann, son<strong>de</strong>rn vielmehr die nati-<br />
onale beziehungsweise globale Dimension in <strong>de</strong>n Blick nehmen muss. Es sind daher die<br />
Auswirkungen <strong>de</strong>r Maßnahme auf die CO2- Gesamtbilanz eines ausreichend groß gewähl-<br />
ten Bezugsraums zu betrachten. Die Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme hat mit <strong>de</strong>n Raumord-<br />
nungsunterlagen hierzu das Fachgutachten „Auswirkung eines Kraftwerksneubaus am<br />
Standort Staudinger auf die CO2- Bilanz <strong>de</strong>r Stromerzeugung in Deutschland“ vorgelegt<br />
(Band D, Ordner 1, Fachgutachten I/4), in <strong>de</strong>m aufgezeigt wird, dass die geplante Maß-<br />
nahme ältere, weniger effiziente Erzeugungskapazitäten im Grundlastbereich aus <strong>de</strong>m<br />
Markt verdrängen wird und somit gegenüber <strong>de</strong>m Status Quo (Erzeugung von 5,7 TWhel<br />
mit weniger effizienten Anlagen am Standort Staudinger plus Bezug von Grundlaststrom<br />
aus Bestandsanlagen älterer Bauart an an<strong>de</strong>ren Standorten) bei bun<strong>de</strong>sweiter Betrach-<br />
tungsweise zu einer Reduktion <strong>de</strong>r CO2- Emissionen (aus <strong>de</strong>r Energieerzeugung) beitra-<br />
gen wird.<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009