Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 142 Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
tes eine <strong>de</strong>utliche ökologische Verschlechterung. Dieser Aspekt sei in <strong>de</strong>r Umweltverträg-<br />
lichkeitsuntersuchung nicht untersucht wor<strong>de</strong>n. Es wur<strong>de</strong> schließlich eingewandt, <strong>de</strong>r<br />
neue Kohlebunker, <strong>de</strong>r sich im Rückhaltepol<strong>de</strong>r befin<strong>de</strong>, könne bei Mainhochwasser im<br />
Schlamm versinken.<br />
3. Bewertung<br />
Entgegen <strong>de</strong>r Auffassung einiger Einwen<strong>de</strong>r betrachtet das gewässerökologische Gutach-<br />
ten die Auswirkungen <strong>de</strong>r Maßnahme auf <strong>de</strong>n Main auch unter <strong>de</strong>n Gesichtspunkten <strong>de</strong>r<br />
Wasserrahmenrichtlinie bezüglich <strong>de</strong>r Gewässergüte und <strong>de</strong>r Struktur, sodass seitens <strong>de</strong>s<br />
Regierungspräsidiums Darmstadt keine Notwendigkeit weiterer Untersuchungen gesehen<br />
wird. Die Durchgängigkeit <strong>de</strong>r Staustufen im Main soll im Zuge <strong>de</strong>r Umsetzung <strong>de</strong>r Was-<br />
serrahmenrichtlinie wie<strong>de</strong>rhergestellt wer<strong>de</strong>n und berührt die geplante Maßnahme nicht.<br />
Der seit 2003 geplante Mainausbau auf <strong>de</strong>r Strecke von Offenbach bis Aschaffenburg ist<br />
eine Maßnahme <strong>de</strong>r Wasser- und Schifffahrtsdirektion Würzburg und steht in keinem Zu-<br />
sammenhang mit <strong>de</strong>r hier verfahrensgegenständlichen Maßnahme.<br />
Der im gewässerökologischen Gutachten verwandte Wärmelastplan von 1973 sowie die<br />
interne Wärmelastrechnung von 1991 stellen eine statische Kontingentierung <strong>de</strong>r Wärme-<br />
einträge in <strong>de</strong>n Main auf die Nutzer dar, wobei sich die Gesamtsituation seither wesentlich<br />
verbessert hat. Aufgrund <strong>de</strong>r stark vermin<strong>de</strong>rten Wärmefracht wird sich diese Ten<strong>de</strong>nz<br />
bei Verwirklichung <strong>de</strong>r Maßnahme noch weiter fortsetzen. Da <strong>de</strong>r Main als staugeregeltes<br />
Fließgewässer sehr stark auf meteorologische Einflüsse reagiert, wur<strong>de</strong> zur besseren Ab-<br />
schätzung kritischer Situationen 2007 anstelle eines neuen Wärmelastplanes das Gewäs-<br />
sersimulationsmo<strong>de</strong>ll Q- SIM <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Gewässerkun<strong>de</strong> auf <strong>de</strong>n Untermain<br />
zugeschnitten. Als Eingangstemperatur dient hierbei die tatsächlich in Mainflingen (Gren-<br />
ze zum Freistaat Bayern) gemessene Gewässertemperatur, sodass eine zusätzliche Auf-<br />
nahme <strong>de</strong>r Wärmeeinleiter auf bayerischer Seite nicht notwendig ist.<br />
Die im gewässerökologischen Gutachten herangezogene Maximaltemperatur von 28°C<br />
entstammt <strong>de</strong>r hessischen Fischgewässerverordnung und gilt für Cyprini<strong>de</strong>ngewässer,<br />
unter die <strong>de</strong>r Main an dieser Stelle gezählt wird. Bei <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n Einwendungen herange-<br />
zogenen Projekt in Irsching wur<strong>de</strong> die Donau aufgrund <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Verordnung<br />
<strong>de</strong>s Freistaates Bayern als Salmoni<strong>de</strong>ngewässer eingestuft. Dies führt zur Anwendbarkeit<br />
<strong>de</strong>r niedrigeren Maximaltemperatur von 25°C.<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009