Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Schutzgut Klima Seite 91<br />
Ferner wur<strong>de</strong> vorgebracht, dass die CO2- Bilanz unter betriebswirtschaftlichen Aspekten<br />
betrachtet wür<strong>de</strong>. Die sachverständige Neuerstellung <strong>de</strong>r CO2- Bilanz in einer methodisch<br />
angemessenen Weise durch einen unabhängigen Gutachter im Auftrag <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Hes-<br />
sen wür<strong>de</strong> zu einer Klärung beitragen. Wür<strong>de</strong> die Maßnahme realisiert, wür<strong>de</strong> diese für<br />
die nächsten 40 bis 50 Jahre betrieben und allein an diesem Standort wür<strong>de</strong>n Jahr für<br />
Jahr über 8.000.000 Tonnen CO2, davon allein 5.760.000 Tonnen CO2 aus <strong>de</strong>r hier verfah-<br />
rensgegenständlichen Maßnahme ausgestoßen wer<strong>de</strong>n. Damit sei das Ziel <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>s-<br />
regierung, <strong>de</strong>n CO2- Ausstoß bis zum Jahr 2060 auf 66 Millionen Tonnen pro Jahr zu re-<br />
duzieren, nicht zu erreichen. Ausschließlich an diesem Standort wür<strong>de</strong>n dann <strong>de</strong>mnächst<br />
bereits 12% dieser staatlichen Zielsetzung von 66 Mio. Tonnen CO2 emittiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach <strong>de</strong>m Ausbau <strong>de</strong>s Kraftwerks wür<strong>de</strong>n 127 Tonnen Lachgas (entspricht einem CO2-<br />
Äquivalent von circa 38.000 Tonnen) emittiert. Dies be<strong>de</strong>ute einen Anstieg <strong>de</strong>r Lachgas-<br />
emissionen um mehr als 180 %. Von <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme wür<strong>de</strong>n die Lachgas-<br />
emissionen dagegen fehlerhaft als nicht relevant eingestuft.<br />
In zahlreichen Anregungen und Be<strong>de</strong>nken wur<strong>de</strong> angeführt, die Maßnahme wer<strong>de</strong> über<br />
das schon heute hohe Emissionsniveau hinausgehend eine <strong>de</strong>utliche Zunahme <strong>de</strong>r Emis-<br />
sionen von Luftschadstoffen – insbeson<strong>de</strong>re von Stickoxi<strong>de</strong>n, Feinstaub und CO2 verursa-<br />
chen. Die bezüglich <strong>de</strong>r CO2- Emissionen von <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme geltend ge-<br />
machte Verbesserung <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>s<strong>de</strong>utschen Situation durch Verdrängung älterer, weni-<br />
ger effizienter Kohlekraftwerke bleibe ohne eine konkrete Verpflichtungserklärung zur<br />
Stilllegung solcher Altanlagen unbelegt.<br />
Die in <strong>de</strong>n Antragsunterlagen aufgeführten CO2- Emissionsfrachten für die geplante Maß-<br />
nahme seien zu gering. Die Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme gehe bei ihren Berechnungen von<br />
einem Emissionsfaktor von 93 g CO2/MJ aus. Richtig sei dagegen ein Emissionsfaktor von<br />
98,7 g CO2/MJ. In <strong>de</strong>n Unterlagen wür<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m keine Maßnahmen zur Vermeidung<br />
weiterer CO2- Emissionen angesprochen.<br />
3. Bewertung<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r <strong>Beurteilung</strong> <strong>de</strong>r Auswirkungen <strong>de</strong>r verfahrensgegenständlichen Maßnah-<br />
me kann die klimarelevante CO2- Emission nur im globalen Zusammenhang und nicht auf<br />
standortbezogener Ebene erfolgen. Der durch <strong>de</strong>n Anstieg von CO2 beschleunigte Kli-<br />
mawan<strong>de</strong>l ist zwar auch auf lokaler Ebene spürbar, die Abgrenzung <strong>de</strong>r maßnahmenbe-<br />
dingten Auswirkungen ist jedoch nicht möglich. Auf Extremereignisse wie das plötzliche<br />
<strong>Lan<strong>de</strong>splanerische</strong> <strong>Beurteilung</strong>