Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Schutzgut Klima Seite 97<br />
durchzuführen. Die Auswirkungen regionaler Windsysteme seien mit einzubeziehen.<br />
Die Bebauung <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n Kohlebunker gewonnenen Freifläche durch einen 180 m<br />
hohen Kühlturm und hohe Nachbargebäu<strong>de</strong> wür<strong>de</strong> die nächtlichen Kaltluftströme und die<br />
Zuführung <strong>de</strong>r Frischluft in die Wohngebiete von Hanau, Hainburg, Offenbach und Frank-<br />
furt blockieren und eine neue Wärmeinsel für Kaltluftströme bil<strong>de</strong>n. Die Feststellung die-<br />
ser Auswirkungen auf <strong>de</strong>n Luftaustausch wür<strong>de</strong> eine Windkanaluntersuchung zeigen.<br />
In <strong>de</strong>n vorgelegten Gutachten zu <strong>de</strong>n Auswirkungen auf das Lokalklima und die Schatten-<br />
bildung durch Dampfschwa<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong> von falschen Annahmen ausgegangen. Demzufol-<br />
ge sei die Schlussfolgerung, dass in Bereichen, die mehr als circa 3,5 km vom Kraftwerk<br />
entfernt lägen, die Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r jährlichen Sonnenscheindauer unerheblich sei, völlig<br />
unzutreffend. Einwen<strong>de</strong>r gehen davon aus, dass sich mit <strong>de</strong>r geplanten Maßnahme die<br />
Wolkenbildung um circa 70% vergrößern könne. Der Ausstoß von Wasserdampf aus <strong>de</strong>n<br />
Kühltürmen verän<strong>de</strong>re schon jetzt die Wolkenbildung und -richtung und damit das Bio-<br />
klima.<br />
In <strong>de</strong>n Unterlagen <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme wür<strong>de</strong> die lufthygienische Vorbelastung –<br />
insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>r Region Bayerischer Untermain – nur unzureichend ermittelt und die<br />
ungünstige meteorologische und geographische Situation im Maintal fachlich nicht aus-<br />
reichend berücksichtigt.<br />
3. Bewertung<br />
Die Bildung von Nebel, Tau, Reif und Glatteis (bo<strong>de</strong>nnahe Luftfeuchte) wird in einem von<br />
<strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme vorgelegten Gutachten sowohl für die geplante Maßnahme<br />
als auch für die GuD- Variante als sehr gering eingeschätzt. Die Erhöhung <strong>de</strong>r Lufttempe-<br />
ratur in Bo<strong>de</strong>nnähe ist infolge <strong>de</strong>r natürlichen Schwankungen <strong>de</strong>r Temperaturen am Erd-<br />
bo<strong>de</strong>n nicht nachweisbar. Bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten könnten sich Schwa-<br />
<strong>de</strong>nfetzen <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n nähern, wodurch eine kurzzeitige, geringe und örtlich sehr be-<br />
grenzte Erhöhung <strong>de</strong>r relativen Luftfeuchte möglich ist. Im Jahresmittel ist diese aufgrund<br />
<strong>de</strong>r natürlichen Schwankungsbreite nicht mehr nachweisbar. Ebenso liegt <strong>de</strong>r Einfluss <strong>de</strong>r<br />
Kühlturmemissionen auf die Neigung, Nebel (Hochnebel, Bo<strong>de</strong>nnebel) zu bil<strong>de</strong>n, im – für<br />
das <strong>Beurteilung</strong>sgebiet bekannten – meteorologischen Schwankungsband. Im Nahbe-<br />
reich <strong>de</strong>r Kühltürme (Umkreis circa 200 m) könnte es bei hohen Windgeschwindigkeiten<br />
kurzzeitig zu einer sehr leichten Erhöhung von Nie<strong>de</strong>rschlägen kommen. Dies, wie auch<br />
<strong>Lan<strong>de</strong>splanerische</strong> <strong>Beurteilung</strong>