Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Seite 148 Umweltverträglichkeitsuntersuchung<br />
gebiet Hengster, schützenswerte Magerflächen im Gebiet Alzenau / Kahl / Stockstadt, um-<br />
liegen<strong>de</strong> Wäl<strong>de</strong>r (zum Beispiel im Bereich <strong>de</strong>r Stadt Alzenau und im Spessart) geprüft wer-<br />
<strong>de</strong>n.<br />
Wegen <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Schadstoffemissionen wür<strong>de</strong>n die landwirtschaftlichen Flä-<br />
chen in ihrer Beschaffenheit gefähr<strong>de</strong>t. Es seien Qualitätsverluste beim Frankenwein so-<br />
wie beim Obst und Gemüse zu befürchten. Außer<strong>de</strong>m könne es durch die Kühlschwa<strong>de</strong>n<br />
zu einer erhöhten Frostgefahr und einer Gefährdung <strong>de</strong>r landwirtschaftlichen Produktion<br />
kommen.<br />
Ferner wird eingewandt, die Auswirkungen <strong>de</strong>r geplanten Maßnahme auf <strong>de</strong>n Main seien<br />
gravierend. Für <strong>de</strong>n aktuell mäßigen Zustand <strong>de</strong>r Fischfauna im Main sei auch das beste-<br />
hen<strong>de</strong> Kraftwerk am Standort Staudinger mit verantwortlich. Als Faktoren seien neben <strong>de</strong>r<br />
Abwärmebelastung insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Hub und Sunk (Sog und Schwall) zu nennen, <strong>de</strong>r<br />
durch <strong>de</strong>n Schiffsverkehr zur Anlieferung <strong>de</strong>r Kohle verursacht wer<strong>de</strong>. Deshalb sei zu kriti-<br />
sieren, dass keine Auswirkungen durch etwaige Verän<strong>de</strong>rungen beim Schiffsverkehr dar-<br />
gestellt wür<strong>de</strong>n. Ferner wür<strong>de</strong>n Einzeltiere trotz Elektroscheuchanlage in <strong>de</strong>n Kühlwasser-<br />
strom gezogen und getötet. Es müsse geprüft wer<strong>de</strong>n, ob statt <strong>de</strong>r Elektroscheuchanlage<br />
das System eines „intelligenten Rechens“ zu besseren Ergebnissen führe, und ob die<br />
Fischscheuchanlage nicht direkt an <strong>de</strong>r Entnahmestelle im Main eingebaut wer<strong>de</strong>n könne.<br />
Entgegen <strong>de</strong>r Darstellung <strong>de</strong>r Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme könne eine wesentliche Verbesse-<br />
rung <strong>de</strong>r ökologischen Rahmenbedingungen im Main nicht eintreten, da durch das Einlei-<br />
ten <strong>de</strong>s noch stark erwärmten Kühlwassers (als weitere Wärmequelle zu <strong>de</strong>n Blöcken 4<br />
und 5) stärkere Auswirkungen zu erwarten seien. Unter an<strong>de</strong>rem sei mit einer starken Ver-<br />
mehrung von Ungeziefer zu rechnen und es müsse befürchtet wer<strong>de</strong>n, dass die Muschel-<br />
population schweren Scha<strong>de</strong>n erlei<strong>de</strong>. Auch die Summationseffekte mit <strong>de</strong>m geplanten<br />
Mainausbau müssten berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Darüber hinaus wird geltend gemacht, dass die Maßnahme unter an<strong>de</strong>rem durch die er-<br />
höhten Immissionen von Schall und Licht die Lebensräume <strong>de</strong>r Tiere und Pflanzen in <strong>de</strong>r<br />
Umgebung beeinflusse. Hinsichtlich <strong>de</strong>s Einflusses <strong>de</strong>s Schattenwurfes <strong>de</strong>r Kühlturm-<br />
schwa<strong>de</strong>n könnten Aussagen über die Auswirkungen auf Tiere und die biologische Vielfalt<br />
aufgrund bestehen<strong>de</strong>r Wissenslücken nicht getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />
III. Bewertung<br />
Aus Sicht <strong>de</strong>s Regierungspräsidiums Darmstadt wur<strong>de</strong>n keine Anregungen und Be<strong>de</strong>nken<br />
vorgetragen, die zu <strong>de</strong>r Einschätzung führen, die Auswirkungen <strong>de</strong>r Maßnahme auf die<br />
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009