Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de
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Schutzgut Mensch Seite 109<br />
bung nicht zu besorgen (siehe Vorbescheid für das Kraftwerk Duisburg- Walsum <strong>de</strong>r Be-<br />
zirksregierung Düsseldorf vom 28. Juli 2006, Aktenzeichen: 56.8851.1.1 4765).<br />
Wie beschrieben, wäre durch <strong>de</strong>n geplanten Kühlturmbetrieb sowohl <strong>de</strong>r geplanten Maß-<br />
nahme als auch <strong>de</strong>r GuD- Variante mit einer Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Sonnenscheindauer durch<br />
die zusätzliche Verschattungswirkung <strong>de</strong>r Kühlturmschwa<strong>de</strong>n zu rechnen. Diese Vermin-<br />
<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Sonnenscheindauer errechnet sich insbeson<strong>de</strong>re im nördlichen Halbraum.<br />
Deutliche Min<strong>de</strong>rungen von mehr als 10 % gegenüber <strong>de</strong>r Nullvariante, vorausgesetzt,<br />
das Kühlsystem dieser Variante bliebe bestehen und wür<strong>de</strong> nicht durch einen Kreislauf-<br />
kühlbetrieb ersetzt, beschränken sich im Wesentlichen auf das Kraftwerksgelän<strong>de</strong>. Im Be-<br />
reich <strong>de</strong>r nächstgelegenen Wohngebiete von Hainstadt, Großkrotzenburg, Klein- Auheim<br />
und Großauheim sind gegenüber <strong>de</strong>r Nullvariante Sonnenscheinmin<strong>de</strong>rungen von weni-<br />
ger als 5 % zu erwarten. In Bereichen mit mehr als 3,5 km Entfernung vom Kraftwerk wird<br />
die Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r jährlichen Sonnenscheindauer nach Realisierung <strong>de</strong>r geplanten Maß-<br />
nahme weniger als 1 % betragen. Im Jahresmittel wer<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>utliche Verringerungen<br />
<strong>de</strong>r solaren Einstrahlung (Globalstrahlung) auf das Kraftwerksgelän<strong>de</strong> und die unmittelba-<br />
re nördliche Umgebung beschränken. Im Bereich <strong>de</strong>r umliegen<strong>de</strong>n Wohngebiete kann<br />
eine relevante Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r solaren Einstrahlung ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch die vom Bevollmächtigten angrenzen<strong>de</strong>r Kommunen zitierte Entscheidung <strong>de</strong>s Hes-<br />
sischen Verwaltungsgerichtshofs aus <strong>de</strong>m Jahre 1974 zur Ableitung von Bewertungsmaß-<br />
stäben führt zu keinen an<strong>de</strong>ren Ergebnissen. Danach sind bei <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>r Zu-<br />
mutbarkeitsgrenze für eine Verschattung durch benachbarte Gebäu<strong>de</strong> die Umstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />
Einzelfalls zu berücksichtigen. Nur als „Richtlinie“ wur<strong>de</strong> darauf abgestellt, dass die Zu-<br />
mutbarkeit fehle, wenn eine Sonnenscheindauer von ein bis zwei Stun<strong>de</strong>n pro Tag nicht<br />
gewährleistet wer<strong>de</strong>n könne. Es bestehen bereits Zweifel, ob eine Vermin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Son-<br />
nenscheindauer durch angrenzen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Reduzierung <strong>de</strong>r Sonnenschein-<br />
dauer durch Kühlturmschwa<strong>de</strong>n vergleichbar ist. Eine Verschattung durch Kühlturm-<br />
schwa<strong>de</strong>n von wechseln<strong>de</strong>r Intensität kann nicht uneingeschränkt mit einem gebäu<strong>de</strong>be-<br />
dingten „Dauerschatten“ gleichgesetzt wer<strong>de</strong>n. Gebäu<strong>de</strong> führen zu einer gleichbleiben-<br />
<strong>de</strong>n und intensiven Verschattung, während Kühlturmschwa<strong>de</strong>n nicht permanent eine Ver-<br />
schattung bewirken und die Reduzierungsintensität hinsichtlich <strong>de</strong>s Sonnenlichts<br />
schwankt.<br />
Selbst wenn man aber vorsorglich auf die vom Bevollmächtigten angrenzen<strong>de</strong>r Kommu-<br />
nen zitierte Entscheidung <strong>de</strong>s Hessischen Verwaltungsgerichtshofs zurückgreifen wür<strong>de</strong>,<br />
<strong>Lan<strong>de</strong>splanerische</strong> <strong>Beurteilung</strong>