Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Seite 120 Umweltverträglichkeitsuntersuchung
Die geplante Zunahme des Zugverkehrs von derzeit circa 180 Zügen auf über 1.000 Züge
pro Jahr würde durch den Lärm die Gesundheit der Anwohner des Bahnhofs Großkrot-
zenburg und die unmittelbaren Anlieger der Rangiergleisanlage unzumutbar beeinträch-
tigen. Es seien keine Angaben zu den Be- und Entladezeiten der Bahn vorgelegt worden.
Bau und Betrieb der geplanten Maßnahme seien nicht raumverträglich, da durch den
Lärm der zusätzlichen Bahnfahrten die Gesundheit der Bewohner der Wohnviertel Wald-
wiese, Dichterviertel, Tiersiedlung und Waldsiedlung geschädigt würde. Der Lärm durch
die Steigerung der Zugrangierarbeiten auf mehr als vier Züge pro Tag sei gesundheitsge-
fährdend. Die Umweltbelastungen durch einen gesteigerten Transport von Kohle über
das Schienennetz bei Hochwasser und Eisbildung auf dem Main seien nicht untersucht
worden.
Die Wohnbebauung im Ortsteil Hainstadt im Bereich der Angergasse sei von dem durch
den erhöhten Kohleverbrauch der Maßnahme verursachten Lärm der Schiffsbeladungen
und -entladungen sehr stark beeinträchtigt. Durch den Betrieb der Maßnahme sowie
durch die Anlieferung der Kohle und Betriebsmittel entstünde ein drastisch zunehmender
Bahn-, Schiffs- und Lastkraftwagenverkehr und damit einhergehend für die Anwohner er-
heblich größere Lärmbelästigungen sowie Gesundheitsschädigungen.
3. Bewertung
a) Maßnahmenbedingter Lärm
Den Ausführungen der Trägerin der Maßnahme wird von Seiten des Regierungspräsidi-
ums Darmstadt gefolgt. Zwar bezieht sich diese im Textteil des entsprechenden Gutach-
tens auf die Verkehrsmengenkarte 2000. Die Überprüfung hat jedoch ergeben, dass tat-
sächlich die Verkehrszahlen aus der Verkehrsmengenkarte 2005 zugrunde gelegt wurden.
Im Rahmen des folgenden immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens wird
der Schutz der Anwohner vor Lärm, auch vor Lärmereignissen durch die Überprüfung der
Drucksicherheitsventile, in Form von Nebenbestimmungen auf Grundlage der TA- Lärm
gewährleistet werden. Dies beinhaltet auch die Kontrolle der Einhaltung der Lärm- Immis-
sionswerte durch entsprechende Messungen von sachverständigen Messinstituten.
Gesundheitsgefahren und erhebliche Belästigungen durch den Betriebslärm der geplan-
ten Maßnahme werden dadurch verhindert. Hinsichtlich der von der Stadt Hanau vorge-
tragenen Anregungen und Bedenken ist festzustellen, dass grundsätzlich vorhandene,
bereits genehmigte oder planerisch ausgewiesene (Lärmkontingente) Lärmimmissionen
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009