Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Seite 90 Umweltverträglichkeitsuntersuchung
(11) Hohe Vorbelastung
Bezüglich der Vorbelastung wird in den Antragsunterlagen nachvollziehbar aufgezeigt,
dass die einschlägigen Beurteilungswerte im Untersuchungsraum deutlich unterschritten
werden. Weiterhin wird aufgezeigt, dass sich diese Situation auch bei Berücksichtigung
der durch die Maßnahme bedingten Zusatzbelastungen nicht relevant ändert.
C. Schutzgut Klima
I. Klimarelevante Gase
1. Darstellung der Trägerin der Maßnahme
Die neubaubedingten Auswirkungen auf die Gesamtemissionsbilanz der deutschen Stro-
merzeugung seien sehr komplex und können nach Darstellung der Trägerin der Maßnah-
me nicht auf Vergleiche der spezifischen, brennstoffbedingten CO2- Emissionen reduziert
werden. Gleiches gelte für andere klimarelevante Gase wie zum Beispiel Lachgas (N2O).
Die Ausgangslage im deutschen Kraftwerkspark sei in diesem Zusammenhang ebenso
entscheidend wie die zukünftige Entwicklung der Brennstoff- und CO2- Preise. Durch die
Einordnung neuer Kraftwerke mit hohen energetischen Wirkungsgraden in den deutschen
Kraftwerkspark würde die Stromerzeugung aus bestehenden älteren und ältesten Anlagen
mit erheblich schlechteren energetischen Wirkungsgraden verdrängt und somit insgesamt
die CO2- Bilanz (entsprechend N2O) verbessert. Aufgrund der bestehenden Marktmecha-
nismen (Strombörse, Merit- Order) sei die geplante Maßnahme diesbezüglich günstiger
zu bewerten als die GuD- Variante und die Nullvariante. Insoweit wird auf die bereits dar-
gestellten Ergebnisse dieser landesplanerischen Beurteilung im 3. Teil:C.II.3.b)(1) verwie-
sen. Die Emissionsfrachten der wesentlichen klimarelevanten Gase CO2 und Lachgas
(N2O) sind den Tabellen 1 bis 4 zu entnehmen.
2. Anregungen und Bedenken
Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens wurde eingewandt, im Sinne einer CO2- Bilanz
sei es methodisch geboten, nicht nur die Frachten zu betrachten. Diese seien vielmehr in
Beziehung zu der erzeugten Energie und zum CO2- Einsparpotenzial zu setzen. Die CO2-
Bilanz könne methodisch auch standortbezogen durchgeführt werden. Eine auf diese
Weise durchgeführte CO2- Bilanz würde für den Block 6 ungünstiger ausfallen und seine
fehlende Raumverträglichkeit nachweisen.
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009