Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Schutzgut Klima Seite 95
Bezüglich der GuD- Variante, die im Vergleich zu der hier verfahrensgegenständlichen
Maßnahme durch deutlich geringere CO2- Emissionen gekennzeichnet ist, ist zu berück-
sichtigen, dass ein GuD- Kraftwerk unter den heutigen Bedingungen am Strommarkt nicht
als Grundlastkraftwerk, also mit den in den Raumordnungsunterlagen unterstellten 7.000
Volllastbetriebsstunden betrieben werden kann. Auf diesen Sachverhalt hat die Trägerin
der Maßnahme berechtigterweise mehrfach in den Raumordnungsunterlagen hingewie-
sen. Somit ist nicht davon auszugehen, dass eine GuD- Anlage wirtschaftlich darstellbar
eine vergleichbare elektrische Jahresarbeit bereitstellen kann. Die verbleibende Differenz
in der Jahresarbeit müsste demzufolge mit bestehenden grundlastfähigen Kohlekraftwer-
ken andernorts erzeugt werden.
Im Hinblick auf die Erfordernisse der Raumordnung und Landesplanung ist ferner zu be-
rücksichtigen, dass die Raumplanung in Hessen und Bayern bezüglich der Energiebereit-
stellung neben den ökologischen sehr wohl auch die ökonomischen Aspekte sowie die
Versorgungssicherheit als maßgebliche Erfordernisse benennt (Landesentwicklungsplan
Hessen 2000, Ziel [Kap. 11.1; S. 49]; Landesentwicklungsprogramm Bayern 2006, Grund-
satz B.V 3.1.1).
II. Lokales Kleinklima
1. Darstellung der Trägerin der Maßnahme
Die Trägerin der Maßnahme führt aus, sowohl die geplante Maßnahme als auch die ver-
tieft geprüften Varianten würden auf dem Gelände des Kraftwerks Staudinger umgesetzt
werden können. Dabei würden insbesondere die anthropogen deutlich vorgeprägten
Flächen des bisherigen offenen Kohlelagers in Anspruch genommen. Die Flächeninan-
spruchnahme durch die Errichtung neuer Gebäude wäre bei Verwirklichung der geplan-
ten Maßnahme geringfügig höher als für die GuD- Variante, für die Nullvariante bliebe sie
gleich. Der bereits jetzt vorhandene hohe Versiegelungsgrad des Kraftwerksstandortes
würde nicht maßgeblich erhöht, das Windfeld würde jedoch durch die neuen Baukörper
sowohl der Maßnahme als auch der GuD- Variante beeinflusst. Die lokalklimatischen
Auswirkungen würden sich jedoch auf die Flächen innerhalb des Kraftwerksgeländes be-
schränken.
Die Bauwerke der verfahrensgegenständlichen Maßnahme würden Veränderungen des
bodennahen Windfeldes bewirken. Die begrenzte Erweiterung von Baukörpern hätte
jedoch nur einen unbedeutenden Einfluss auf die Strömungsverhältnisse. Eine erhebliche
Landesplanerische Beurteilung