Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Seite 122 Umweltverträglichkeitsuntersuchung
• Die Immissionsgrenzwerte der Verkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) müs-
sen erstmals oder weitergehend infolge des betriebsbedingten Verkehrs überschrit-
ten werden.
Beim Straßenverkehr trifft das 500- Meter- Kriterium nicht zu, da die Kraftwerksein- und -
ausfahrt mehr als 500 m von den zu betrachtenden Immissionspunkten in Misch- oder
Wohngebieten entfernt sind. Außerdem wird der Beurteilungspegel der Verkehrsgeräu-
sche für den Tag oder die Nacht durch den betriebsbedingten Verkehr nicht um mindes-
tens 3 dB(A) erhöht. Zudem ist auf einer Landesstraße, hier der L 3309, regelmäßig von
einer Vermischung des Werksverkehrs mit dem übrigen Verkehr auszugehen.
Hinsichtlich des Bahn- und Schiffsverkehrs werden die Immissionsgrenzwerte der Ver-
kehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV) infolge des betriebsbedingten Verkehrs nicht
überschritten, da die Beiträge des betriebsbedingten Zugverkehrs zu Geräuschimmissi-
onspegeln des Zugverkehrs insgesamt vernachlässigbar gering sind.
Auch eine Erhöhung des Beurteilungspegels für das jeweilige Verkehrsmittel um mindes-
tens 3 dB(A) ist nicht gegeben, da eine Pegelerhöhung von 3 dB(A) eine Verdopplung des
Verkehrsaufkommens voraussetzt.
Die geplante Maßnahme führt mit acht Zügen und fünf Schiffen zum höchsten täglichen
Verkehrsaufkommen. Eine Verdoppelung des Verkehrsaufkommens findet dadurch nicht
statt.
Der Baustellenbetrieb ist zeitlich begrenzt und daher aus raumordnerischer Sicht ohne
größere Bedeutung. Regelungen zum Schutz der Anwohner bleiben dem nachfolgenden
immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren vorbehalten, welches die baurecht-
liche Genehmigung einschließt.
VI. Erschütterungen
Nach der zutreffenden Darstellung der Trägerin der Maßnahme werden die Turbinenan-
lagen aufgrund der hohen Wuchtgüten nur sehr geringe Erschütterungsemissionen verur-
sachen, die im Nahbereich der Maschine die Fühlschwelle (KB circa 0,1) zumeist nicht
überschreiten (zur sogenannten KB- Bewertung vergleiche DIN 4150 – Teil 2).
Die Nebenaggregate Kohlemühlen, Kolbenverdichter, diverse Kompressoren, Rüttelsiebe
und Schwingförderer verursachten im Nahbereich (bis 10 m) der Anlagen KB- Werte von
0,4 bis 1. Das entspreche einer Wahrnehmung von „gerade“ bis „gut spürbar“. Durch
entsprechende elastische Lagerung oder Aufstellung auf elastischen Sonderfundamenten
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009