Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Schutzgut Luft Seite 87
le Immissionsbelastungen in Abhängigkeit von Kessellast und Wärmeauskopplung (Be-
richts- Nr. W 0108/05/04-5 vom 23. Februar 2009)“ zusätzlich untermauert, dessen we-
sentliche Ergebnisse im Rahmen des Erörterungstermins vorgestellt wurden. So wurde
nachgewiesen, dass aufgrund der Ableitung des Rauchgases über den Kühlturm Teillasten
und /oder Fernwärmeauskopplung zu höheren Immissionsbeiträgen führen. Daher müs-
sen diese gemäß Ziffer 4.6.1.1 TA- Luft für die Luftreinhaltung ungünstigeren Betriebszu-
stände im Rahmen der Immissionsprognose berücksichtigt werden. Die vorliegenden
Ergebnisse der Immissionsprognose geben somit eine ungünstigere Belastungssituation
wieder als eine Prognose, die auf 8.760 Volllaststunden basiert.
(7) Statistische Unschärfe der Prognose
Der mit einem Lagrange’ schen Partikelmodell (z. B. AUSTAL 2000) berechnete Konzentra-
tionswert besitzt einen Stichprobenfehler (statistische Unsicherheit), da sich rein zufällig je
nach Realisierung mal etwas mehr und mal etwas weniger Partikel in der Gitterzelle be-
funden haben. Die statistische Unsicherheit ist um so größer, je weniger Partikel in der
Rechnung verwendet wurden (je größer also der einem Partikel zugeordnete Massenanteil
ist), je kürzer der Mittelungszeitraum und je kleiner das Zellenvolumen (Mittelungsvolu-
men) ist. Die statistische Unsicherheit beträgt am Rand einer Konzentrationsfahne immer
100 % (hier hat sich z. B. zufällig entweder gerade ein oder kein Simulationspartikel be-
funden) und nimmt zum Zentrum der Konzentrationsfahne, wo sich die meisten Simulati-
onspartikel befunden haben, hin ab. Gegebenenfalls muss die statistische Unsicherheit
durch Vergrößerung der Anzahl der verwendeten Simulationspartikel reduziert werden,
um eine hinreichend genaue Prognose zu erhalten, oder es muss ein Sicherheitszuschlag
auf die berechnete Kenngröße gegeben werden. Das absolute Immissionsmaximum, also
die im Rechengebiet unabhängig vom Ort auftretende maximale Immission, wird dage-
gen bei hoher statistischer Unsicherheit praktisch immer überschätzt, hier ist also kein Si-
cherheitszuschlag nötig. Vor diesem Hintergrund stellt die TA Luft folgende Forderungen
zur statistischen Unsicherheit (TA Luft, Anhang 3, Abschnitt 9):
„… Es ist darauf zu achten, dass die modellbedingte statistische Unsicherheit, berechnet
als statistische Streuung des berechneten Wertes, beim Jahres-Immissionskennwert 3 vom
Hundert des Jahres-Immissionswertes und beim Tages-Immissionskennwert 30 vom Hun-
dert des Tages-Immissionswertes nicht überschreitet. Gegebenenfalls ist die statistische
Unsicherheit durch eine Erhöhung der Partikelzahl zu reduzieren. Liegen die Beurtei-
lungspunkte an den Orten der maximalen Zusatzbelastung, braucht die statistische Unsi-
Landesplanerische Beurteilung