Landesplanerische Beurteilung Vorlage RVS - Moeller-Meinecke.de

Seite 146 Umweltverträglichkeitsuntersuchung
lichkeitsstudie“ vom Februar 2008, könne bei einer Zusatzbelastung unterhalb von 0,1 kg
pro ha*a aus Gründen der Genauigkeit der Depositionsberechnung keine erhebliche Be-
einträchtigung begründet werden. Auch bei einer maximalen Zusatzbelastung von 0,12
kg pro ha*a würde die Irrelevanzschwelle von < 3 % der sogenannten Critical Loads (Be-
lastungsgrenzen für die Wirkung von Luftschadstoffen auf Ökosysteme) für die in FFH-
Gebieten vorkommenden Lebensraumtypen nicht überschritten. Die Ergebnisse seien auf
die gesetzlich geschützten Biotope, die gesetzlich geschützten Tier- und Pflanzenarten
und auf alle Waldlebensräume übertragbar. Insgesamt seien erhebliche Nachteile für
Ökosysteme und die Vegetation nicht zu erwarten.
Da sich gegenüber dem derzeitigen Zustand durch die geplante Maßnahme sowie die
beiden vertieft geprüften Varianten keine relevante Erhöhung der Geräusch- oder Licht-
immissionen ergäbe, seien keine erheblichen Auswirkungen durch diese Wirkfaktoren zu
besorgen.
Im Bezug auf die stofflichen Belastungen des Mains würden die chemisch- physikalischen
Parameter durch die geplante Maßnahme und die GuD- Variante nicht wesentlich verän-
dert. Die zu erwartende thermische Belastung durch den Kraftwerksbetrieb werde sowohl
bei der geplanten Maßnahme als auch bei der GuD- Variante im Vergleich zum Ist- Zu-
stand aufgrund der deutlich geringeren Wärmeeinleitung und der wesentlich geringeren
Einleitungsmenge deutlich abnehmen. Auswirkungen des Schiffsverkehrs seien nicht zu
erwarten, da keine relevante Erhöhung des Schiffsverkehrs stattfinde. Dieser betrage wie
bisher maximal fünf Schiffe pro Tag. Im Main sei durch die Maßnahme beziehungsweise
durch die GuD- Variante eine deutliche Verbesserung zu erwarten. Im Hinblick auf den
Fischschutz am Kühlwasserentnahmebauwerk werde neben einer elektrischen Fisch-
scheuchanlage eine den rechtlichen Vorgaben entsprechende Rechenanlage angebracht
werden. In diesem Zusammenhang würden auch neuartige Verfahren zum Fischschutz
geprüft.
Insgesamt seien keine erheblichen Auswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen, Tiere, Bio-
tope und biologische Vielfalt durch die verfahrensgegenständliche Maßnahme oder die
Varianten zu erwarten.
II. Anregungen und Bedenken
Im Rahmen des Raumordnungsverfahrens wurde vorgetragen, in der Umweltverträglich-
keitsuntersuchung würden die Beeinträchtigungen durch die Flächeninanspruchnahme
nicht konkret dargestellt. Es lasse sich nicht beurteilen, in welchem Umfang die einzelnen
Regierungspräsidium Darmstadt, Juni 2009